Die neuen RZ/G2L-MPUs basieren auf dem Cortex-A55-CPU-Core, der laut Renesas im Vergleich zum vorherigen Cortex-A53-Core eine um ca. 20 Prozent höhere Verarbeitungsgeschwindigkeit aufweist und bei der zentralen Verarbeitung von KI-Anwendungen etwa sechsmal schneller sein soll. Darüber hinaus sind in diesen MPUs Kamera-Schnittstellen, eine 3D-Grafik-Engine und ein Video-Codec integriert. Die MPUs verfügen außerdem über einen Cortex-M33-Core, der eine Echtzeitverarbeitung für Anwendungen wie die Sensordatenerfassung ermöglicht, ohne dass externe Mikrocontroller benötigt werden.

Als Teil der RZ/G-Serie verfügen die Modelle der RZ/G2L-Gruppe über einen ECC-Schutz (Error Checking and Correction) sowohl für On-Chip-Speicher als auch für externen DDR-Speicher. Darüber hinaus ist ein Verified Linux Package (VLP) auf Basis von Civil Infrastructure Platform (CIP) Linux verfügbar. Hierbei handelt es sich um ein Industrial Grade Linux mit garantiertem Support und Security-Wartung für mehr als 10 Jahre. 

Für Anwendungsfälle, die eine anspruchsvollere KI-Funktionalität erfordern, plant Renesas, die Funktionen und die Leistung der RZ/G2L-MPUs mit seinem exklusiven KI-Beschleuniger, dem DRP-AI, zu erweitern. 

Die Auslieferung von Mustern der neuen MPUs läuft, die Massenproduktion soll ab August 2021 erfolgen. Ab sofort nimmt Renesas Reservierungen für ein Evaluierungsboard entgegen, das es Kunden ermöglicht, Anwendungen für die MPUs der RZ/G2L-Gruppe vorab zu evaluieren. Zudem sind Referenzdesigns (Schaltpläne und Board-Layout-Daten) verfügbar. Darüber hinaus entwickelt Renesas derzeit für die RZ/G2L-Gruppe optimierte Power-Management-ICs (PMICs), die im Laufe des Jahres 2021 auf den Markt kommen sollen.