ZVEI-Analyse zum deutschen Halbleitermarkt 2019

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Der ZVEI hat kurz vor Jahresende eine aktuelle Analyse zum deutschen Halbleitermarkt vorgelegt. Demzufolge wird der Umsatz 2019 um 12 Prozent hinter dem Vorjahresumsatz zurückbleiben. Für das Jahr 2020 erwartet der Branchenverband jedoch wieder ein leichtes Umsatzplus.



„Der deutsche Halbleitermarkt flaut in diesem Jahr um zwölf Prozent auf 13,4 Milliarden Dollar ab“, so Stephan zur Verth, Vorsitzender der Fachgruppe Halbleiter-Bauelemente im ZVEI-Fachverband Electronic Components and Systems, anlässlich eines ZVEI-Pressegesprächs in München. „Damit hat er deutlich stärker nachgegeben als der europäische Markt.“



In der Region Europa...

zu der allerdings auch der Nahe Osten und Afrika (EMEA) hinzugerechnet werden, sei der Markt im laufenden Jahr nur um sechs Prozent auf 40 Milliarden Dollar zurückgegangen. Für 2020 zeigt sich zur Verth leicht optimistisch: „Der deutsche Halbleitermarkt wird um etwa fünf Prozent zulegen.“ Rückgang des Welthalbleitermarktes Weltweit schrumpft der Halbleitermarkt im laufenden Jahr um zwölf Prozent auf gut 413 Milliarden Dollar.


„Für den starken Rückgang des Markts ist vor allem die gesamtwirtschaftliche Unsicherheit ursächlich. Diese resultiert unter anderem aus den Handelskonflikten zwischen den USA und China bzw. den USA und Europa, dem bevorstehenden Brexit sowie dem schwächelnden Automobilmarkt“, erläuterte der Fachgruppenvorsitzende, der für 2020 mit Blick auf den Welthalbleitermarkt ebenfalls ein Plus erwartet: „Wir erwarten eine Umsatzsteigerung von vier Prozent auf 429 Milliarden Dollar, unter anderem getrieben durch den Anlauf der 5G-Technologie sowie den Einsatz Künstlicher Intelligenz.“



Optimistischer Ausblick

Insgesamt blickt die Branche optimistisch auf die nächsten Jahre. Die langfristigen Wachstumstrends seien intakt und die gesellschaftlichen Herausforderungen, die unter anderem aus dem Klimawandel, der demografischen Entwicklung und der Ressourcenknappheit resultieren, erforderten neue digitale Lösungen.


„Unsere Branche rückt in den kommenden Jahren nochmals mehr in eine Schlüsselrolle vor“, so zur Verth. „In Europa brauchen wir deshalb eine starke Mikroelektronikindustrie, die den digitalen Wandel mit eigenen Produkten und Lösungen bedient.“ China baut Position auf dem globalen Halbleitermarkt aus Mit 62 Prozent hält die Region Asien/Pazifik auch im Jahr 2019 den höchsten Anteil am Weltmarkt für Halbleiter, wovon allein auf China mittlerweile weit mehr als die Hälfte entfällt.


Die zweitstärkste Region ist Nord- und Südamerika, die mit 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr geringfügig Anteile am Markt verloren hat. EMEA und Japan stellen mit einem Anteil von zehn bzw. neun Prozent die umsatzschwächsten Regionen des gesamten Halbleitermarkts dar.

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