ZVEI-Analyse: Novemberzahlen 2020 für die deutsche Elektroindustrie

BRANCHEN-NEWS

Der ZVEI hat nachgefragt, welche Auftragseingänge die deutsche Elektroindustrie im November 2020 verzeichnete. Im dritten Monat in Folge konnte hier ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahr erreicht werden. In den ersten neun Monaten von 2020 gab es 4,8% weniger Bestellungen.



Die deutsche Elektroindustrie generierte im November 2020 zirka 14 Prozent mehr Bestellungen gegenüber dem Vorjahreswert. Damit lagen die Auftragseingänge den dritten Monat in Folge im Plus.

Im November 2019 waren die Auftragseingänge allerdings zweistellig zurückgegangen, so dass der Vergleichswert für 2020 relativ niedrig war. Der ZVEI spricht hier von einem sogenannten Basiseffekt.

Die Inlandsbestellungen nahmen im November 2020 um 16,7 Prozent gegenüber Vorjahr zu, die Auslandsaufträge um 11,7 Prozent. Kunden aus der Eurozone orderten 10,2 Prozent mehr und die aus Drittländern 12,6 Prozent.


In den gesamten ersten elf Monaten 2020 …

ergab sich damit ein Auftragsrückgang von 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Inlandsbestellungen stagnierten mehr oder weniger (-0,1%), wohingegen die Auslandsaufträge um 8,5 Prozent geringer ausfielen. Die Bestellungen aus dem Euroraum (-9,0%) und aus Drittländern (-8,2%) gaben dabei in ähnlicher Größenordnung nach.

Die um Preiseffekte bereinigte Produktion der deutschen Elektroindustrie stieg im November 2020 um 2,5 Prozent über das entsprechende Vorjahreslevel. „Hier konnte erstmals seit September 2019 wieder ein Zuwachs erzielt werden“, so Gontermann. In den gesamten ersten elf Monaten 2020 lag die Erzeugung damit um 7,0 Prozent niedriger als vor einem Jahr.


Der Branchenumsatz …

nahm im November 2020 um 2,7 Prozent gegenüber Vorjahr auf 17,0 Milliarden Euro zu. Bereits im Vormonat hatte es bei dieser Kennzahl den ersten Anstieg seit Februar gegeben. Die Inlandserlöse erhöhten sich um 1,7 Prozent auf 8,3 Milliarden Euro, die Auslandserlöse um 3,6 Prozent auf 8,7 Milliarden Euro. Während sich die Geschäfte mit der Eurozone im November 2020 um 9,1 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro verbessern konnten, gab es beim Umsatz mit Drittländern ein Plus von 0,4 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro.


Im Gesamtzeitraum von Januar bis November 2020 …

beliefen sich die aggregierten Branchenerlöse auf 163,8 Milliarden Euro, womit sie ihren Vorjahreswert um 6,2 Prozent verfehlten. Der Inlandsumsatz fiel dabei um 5,8 Prozent auf 78,0 Milliarden Euro, der Auslandsumsatz um 6,6 Prozent auf 85,8 Milliarden Euro. Die Erlöse mit Kunden aus dem Euroraum waren um 6,3 Prozent gegenüber Vorjahr auf 31,8 Milliarden Euro rückläufig. Mit Drittländern wurden 54,0 Milliarden Euro umgesetzt – ein Minus von 6,7 Prozent.

Die Zahl der Beschäftigten in der deutschen Elektroindustrie lag zuletzt bei 875.200. Das sind 10.000 weniger als zu Jahresbeginn 2020. 111.400 Mitarbeiter befinden sich noch in Kurzarbeit. Das sind 13 Prozent der Gesamtbeschäftigten. Im Mai letzten Jahres waren es noch 181.700 Kurzarbeiter.

Das Geschäftsklima in der deutschen Elektroindustrie hat sich im Dezember 2020 den nunmehr achten Monat in Folge verbessert. Sowohl die Bewertung der aktuellen Lage als auch die allgemeinen Geschäftserwartungen fielen günstiger aus als im Vormonat, vor allem letztere merklich. „Angesichts verschärfter Lockdown-Maßnahmen nicht nur in Deutschland würde es aber kaum überraschen, wenn die Ergebnisse der Januar-Befragung wieder schlechter ausfielen“, so ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann.

Fachartikel