Osram: Programm für weitere Einsparungen bis 2015

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Osram wird sein Anfang 2012 eingeleitetes Unternehmensprogramm durch weitere Strukturanpassungen erweitern. Der damit verbundene Abbau von zusätzlich 4.700 Stellen bis 2014 soll mehrheitlich durch Werksverkäufe erreicht werden. Dem gegenüber ist ein Personalaufbau in zukunftsgerichteten Geschäftsfeldern geplant.

 

Insgesamt sollen die Maßnahmen des gesamten Unternehmensprogramms zu einer kumulierten Bruttoeinsparung von rund einer Milliarde Euro bis 2015 führen. Der Gesamtaufwand beläuft sich in diesem Zeitraum bis 2014 auf einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag.

 

Aufgrund des Wandels im Lichtmarkt hatte Osram im Januar 2012 mitgeteilt, seine Kapazitäten umzubauen und dabei den Personalbestand bis zum Ende des Geschäftsjahrs 2014 national wie international anzupassen. In Umsetzung dieser Maßnahmen wurden im Geschäftsjahr 2012 weltweit bereits rund 1.900 Stellen abgebaut. Davon entfielen rund 300 auf deutsche Standorte.

 

Mit den neuen Maßnahmen wird sich die Anzahl der Mitarbeiter bis 2014 weiterhin vor allem außerhalb Deutschlands reduzieren. In Deutschland sollen nach derzeitigem Planungsstand zusätzlich zu den bereits im Januar kommunizierten 1.000 Stellen rund 400 weitere entfallen. Davon sind auf Basis der derzeitigen Planung des Unternehmens im Wesentlichen die Standorte Berlin, Wipperfürth und München betroffen.

 

Die Maßnahmen in Deutschland wie international beziehen sich auf Werke mit Produkten am Ende des Produktlebenszyklus oder auf die Schließung umsatzschwacher, kleinerer Standorte. Gleichzeitig verfolgt Osram das Ziel, durch effizientere Strukturen in Produktion, Forschung und Entwicklung, Vertrieb sowie in seinen Zentralfunktionen die Ertragskraft wieder herzustellen.

 

Osram baut in zukunftsgerichteten Geschäftsfeldern Kapazitäten auf. So hat das Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr rund 200 Stellen in Deutschland geschaffen. Ferner hat das Unternehmen in diesem Jahr an seinem Standort in Eichstätt eine neue Halogen-Fertigungslinie in Betrieb genommen und mit dem Aufbau einer weiteren begonnen.

 

Am Standort in Augsburg hat Osram gemeinsam mit der Arbeitnehmervertretung ein Zukunftskonzept erarbeitet. Zentrale Punkte darin seien unter anderem der Ausbau des Standorts als Kompetenzzentrum für Fertigungsprozesse von LED-basierten Produkten oder auch der Ausbau der Leuchtstofflampenfertigung. In den Aufbau des LED-Montagewerks in der chinesischen Provinz Jiangsu wird Osram in den kommenden Jahren einen niedrigen dreistelligen Euro Millionen-Betrag investieren. In der letzten Ausbaustufe sollen dort 1.700 Mitarbeiter Produkte für Schlüsselsegmente des chinesischen und gesamtasiatischen Marktes herstellen. In bereits fünf Jahren soll Asien die Hälfte des weltweiten Lichtmarktes ausmachen.

 

Eine aktuelle Lichtmarktstudie von McKinsey geht davon aus, dass der Gesamtmarkt von 2011 bis 2016 um durchschnittlich fünf Prozent jährlich wächst. Das Marktvolumen für LED soll dabei von zuletzt neun Milliarden auf 37 Milliarden Euro bis 2016 steigen. Gleichzeitig soll jedoch das Marktvolumen von traditionellen Produkten im selben Zeitraum um rund 15 Prozent sinken, so die Prognose.

 

Die Osram-Mutter Siemens plant die Ausgliederung von Osram in ein Spin-off und wird im Januar darüber entscheiden. 

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