Derzeit existieren zum Ausgleich des temperaturbedingten Offsets in Schaltungen unterschiedliche Lösungen, die jedoch stets mit dem Einsatz zusätzlicher Temperatursensoren und damit mit zusätzlichem Aufwand verbunden sind. So lassen sich zum Beispiel durch den Einsatz zusätzlicher Temperatursensoren oder unter Zuhilfenahme von Kennlinien oder Berechnungsverfahren Messfehler vermindern.
Prof. Dr.-Ing. Klemens Gintner von der Fakultät Maschinenbau und Mechatronik der Hochschule Karlsruhe entwickelte ein, auf herkömmlichen Brückenschaltungen basierendes Konzept. Dieses bietet durch die Verknüpfung verschiedener Informationen – wie Temperaturkoeffizienten (TK) und Spannungswerten – die gleichzeitige Berechnung von Widerstands- und Temperaturänderungen in einer Messbrücke. Das Verfahren beschreibt zwei Varianten, entweder ohne (Variante 1) oder mit zusätzlichem Widerstand (Variante 2) in Serie zur Brücke. Vorteile des Verfahrens sind: Die direkte Bestimmung der Temperatur der Brückenschaltung ohne zusätzlichen Temperatursensor und eine höhere Genauigkeit aufgrund der Kompensation des Temperatureinflusses; zudem ist kein Abgleich der Brückenschaltung erforderlich.
Zur Versorgung können sowohl Strom- als auch Spannungsquellen dienen; in Abhängigkeit bestimmter Voraussetzungen - wie Widerstandswerten bzw. TK einzelner Widerstände - sind Variante 1 oder 2 als Voll-, Halb- oder Viertelbrücken möglich. Mittels eines Mikrocontrollers können direkt die reine Widerstandsänderung und auch die Temperatur mit entsprechenden Formeln berechnet werden. Ein Abgleich der Brückenschaltung ist nicht erforderlich.
Die Technologie-Lizenz-Büro (TLB) GmbH ist im Auftrag der Hochschule Karlsruhe mit der wirtschaftlichen Umsetzung der Erfindung beauftragt und bietet Unternehmen Möglichkeiten der Lizenzierung oder des Kaufs der Schutzrechte.