Epcos: Erstes Quartalsergebnis 2008

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Im ersten Quartal 2008 ging der Umsatz bei Epcos vom Vorquartalswert um 2% auf 367 Mio. Euro zurück. Das EBIT beträgt 28,4 Mio. Euro und liegt damit 35,9% über dem von Q1/2007. Der Konzernüberschuss nach Steuern beläuft sich auf 19,0 Mio. Euro. Im Vergleich zum Vorjahresquartal wurde diese Summe von 5,9 Mio. Euro mehr als verdreifacht.

 

Entwicklung der Produktsegmente

Mit Produkten für die Industrie- und Automobil-Elektronik sowie im Geschäft mit Bauelemente-Distributoren wurde etwas weniger umgesetzt als im Vorquartal. Diese Entwicklung ließ sich durch den leicht höheren Umsatz mit Produkten für die Telekommunikation nicht völlig kompensieren. Der Umsatz mit Bauelementen für die Konsum-Elektronik blieb in etwa stabil. Regional war der Umsatz in Deutschland rückläufig. Im europäischen Ausland sowie in Asien und der NAFTA-Region lag er jeweils auf dem Niveau des Vorquartals. Während im Segment Kondensatoren und Induktivitäten der Umsatz mit Aluminium-Elektrolyt-Kondensatoren und induktiven Bauelementen in etwa stabil blieb, ging der Umsatz mit Folien-Kondensatoren und Ferritkernen zurück. Dies war vor allem durch die schwächere Nachfrage aus der Industrie-Elektronik und der Distribution bedingt.

 

Im Segment Keramische Bauelemente ist der Umsatzrückgang im Berichtsquartal insbesondere auf das saisonal schwächere Geschäft mit Produkten für die Automobil-Elektronik zurückzuführen, auf die mehr als die Hälfte des Segmentumsatzes entfällt. Die rückläufige Entwicklung unter anderem bei Piezo-Aktuatoren und keramischen Vielschichtbauelementen konnte durch den gestiegenen Umsatz mit Sensoren und Sensorsystemen nicht voll ausgeglichen werden.

 

Im Segment Oberflächenwellen-Komponenten (OFW-Komponenten) blieb der Umsatz stabil – trotz negativer Wirkungen aus Währungsumrechnung und überdurchschnittlich hohem Preisverfall. Vor allem die Nachfrage nach Hochfrequenz-Modulen für Mobiltelefone und Wireless-LAN-Anwendungen sowie nach Modulen für die Automobil-Elektronik entwickelte sich positiv. Auch der Umsatz mit OFW-Filterprodukten für UMTS-Mobiltelefone lag über dem Vorquartalswert. Durch diese Zuwächse konnte der Umsatzrückgang im Geschäft mit Filtern für die Unterhaltungselektronik ausgeglichen werden.

 

Vergleich mit Q1/2006

Gegenüber Vorjahr stieg der Umsatz im 1. Quartal 2008 um 10%. Nahezu alle Branchen haben zu dieser Entwicklung beigetragen. Hervorzuheben ist das Wachstum von über 20% mit Produkten für die Automobil-Elektronik. Der Umsatz mit Bauelemente-Distributoren nahm um mehr als 10% zu. Während im Geschäft mit Produkten für die Telekommunikation und die Industrie-Elektronik jeweils einstellige Zuwächse erzielt werden konnten, blieb der Umsatz mit Bauelementen für die Konsum-Elektronik insgesamt stabil. Nach Regionen betrachtet stieg der Umsatz überall. Bedingt durch die stark gestiegene Nachfrage aus der Automobil-Elektronik fiel das Wachstum in Deutschland mit rund 15% am höchsten aus. Im europäischen Ausland und in der NAFTA-Region wurde jeweils ein Zuwachs von rund 10% erzielt. Die Währungsumrechnungseffekte konnten in Asien nur bedingt ausgeglichen werden, so dass der Umsatz in dieser Region das Niveau des Vorjahres nur knapp übertroffen hat.

 

Der größte Zuwachs wurde mit 17% bei den keramischen Bauelementen erzielt. An der Umsatzsteigerung auf 130 Mio. euro waren alle Produktgruppen beteiligt. Zweistellige Wachstumsraten ergaben sich bei Piezo-Aktuatoren sowie bei Sensoren und Sensorsystemen für Anwendungen in der Automobilindustrie. Ein ebenfalls zweistelliges Umsatzplus konnte mit Ableitern erzielt werden, die hauptsächlich Telekommunikationsgeräte vor Überspannungen schützen.

 

Der Umsatz mit Kondensatoren und Induktivitäten konnte um 10% auf 134 Mio. Euro gesteigert werden. Alle Produktgruppen haben zu dem Wachstum beigetragen. Hervorzuheben sind die Zuwächse bei den Aluminium-Elektrolyt- und Folien-Kondensatoren für die Industrie-Elektronik sowie bei den Induktivitäten für die Automobil-Elektronik.

 

Im Segment OFW-Komponenten stieg der Umsatz um 1% auf 103 Mio. Euro an; bereinigt um Währungsumrechnungseffekte ergäbe sich ein Wachstum von fast 10%. Getragen wurde der Zuwachs von dem Geschäft mit Hochfrequenz-Modulen für Mobiltelefone. Der Umsatz mit OFW-Filtern für Multimedia-Anwendungen war rückläufig. Dieser Rückgang ist unter anderem in dem zunehmenden Marktanteil von Flachbild-Fernsehgeräten begründet. In diesen werden im Vergleich zu herkömmlichen Röhren-Fernsehgeräten in der Regel kleinere und preisgünstigere Multimedia-Filter eingesetzt.

 

EBIT und mehr

Im Segment Kondensatoren und Induktivitäten konnte im 1. Quartal 2008 ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von plus 9,9 Mio. Euro erzielt werden. Darin ist ein außerordentlicher Ertrag in Höhe von 2 Mio. Euro aus dem Verkaufsvertrag des Standorts Málaga/ Spanien enthalten.

 

Im Vergleich mit dem EBIT des Vorquartals muss laut Epcos berücksichtigt werden, dass im 4. Quartal 2007 Aufwendungen für Restrukturierungen in Höhe von 17 Mio. Euro enthalten waren. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Personalanpassungen am Standort Málaga. Teilweise kompensiert wurde diese Belastung durch den Ertrag aus dem Verkauf des Standorts Heidenheim in Höhe von 5 Mio. Euro. Bereinigt um diese Effekte lag das EBIT des 4. Quartals 2007 bei zirka plus 7 Mio. Euro. Somit konnte im Berichtsquartal das operative EBIT gegenüber Vorquartal – trotz eines leichten Umsatzrückgangs – um rund 1 Mio. Euro verbessert werden.

 

Bei den keramischen Bauelementen wurde das EBIT auf 7,2 Mio. Euro verbessert. In dieser Entwicklung zeigen sich – neben einer weiteren Steigerung der Ausbeuten – positive Effekte des Rückzugs aus der Eigenfertigung von Keramik-Kondensatoren.

 

Im Segment OFW-Komponenten konnten ein EBIT in Höhe von 11,3 Mio. Euro und eine zweistellige EBIT-Marge erzielt werden.

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