Automotive-Entwicklungsumgebung ohne verfügbare Hardware

EMBEDDED SYSTEMS AUTOMOTIVE

Renesas stellt eine integrierte Entwicklungsumgebung vor, mit der sich Software für Automotive-Steuergeräte mit mehreren Hardware-Bausteinen entwickeln lässt. Die integrierte Umgebung unterstützt Co-Simulation, Debugging und Trace, Hochgeschwindigkeitssimulation und verteilte Verarbeitungssoftware über mehrere SoCs (System-on-Chips) und MCUs ohne verfügbare Hardware. Die ersten Tools für die Entwicklungsumgebung sind für die Bausteine R-Car S4 und RH850/U2A verfügbar



Die integrierte Umgebung bietet folgende Entwicklungsunterstützung:

 

Co-Simulationsumgebung für mehrere Chips. Durch die Integration und Verbindung von Simulatoren wie der R-Car Virtual Platform, die bisher für einzelne Bausteine wie SoCs und Mikrocontroller bereitgestellt wurden, bietet Renesas eine neue Simulationsumgebung für den Betrieb mehrerer Bausteine. Designs können optimiert werden, indem sich verschiedene Anwendungsfunktionen aufeinander abstimmen lassen und eine Software-Verifikation auf Systemebene integriert wird. Ein Entwicklungstool, das automatisch Software-Code für elektronische Bausteine generiert, und eine Simulationsumgebung zur Verifizierung von MATLAB /Simulink-Modellen sind ebenfalls verfügbar. Mit diesen Werkzeugen können Entwickler die Leistung bewerten und mit der Anwendungsentwicklung beginnen, bevor Hardware und Steuergeräte in Produktion gehen.

Debug- und Trace-Tool für Multi-Chip-Designs. Um die interne Funktionsweise von Software zu visualisieren, stellt Renesas ein Debug- und Trace-Tool zur Verfügung. Dies ermöglicht die gleichzeitige und synchronisierte Ausführung, die Ausführungssteuerung durch Breakpoints und die Rückverfolgung von Daten für Steuergeräte mit mehreren Bausteinen. Mit diesem Tool können Anwender Verarbeitungsabläufe visualisieren, Leistungsprofile auswerten und Probleme vorhersehen, die sich aus dem Betrieb mehrerer Bausteine ergeben können, die innerhalb desselben Steuergeräts miteinander verbunden sind. 

Softwareentwicklung mit Hochgeschwindigkeitssimulator. Bei Simulationen auf Steuergeräteebene ist die Zielsoftware in der Regel sehr umfangreich und die Simulationsausführung nimmt viel Zeit in Anspruch. Der neue Hochgeschwindigkeitssimulator basiert auf QEMU, einer virtuellen Open-Source-Umgebung. Dieser modelliert die SoCs und Mikrocontroller auf einer hohen Abstraktionsebene und ermöglicht eine schnellere Simulation komplexer Software auf Steuergeräteebene.

Verteilte Verarbeitungssoftware für Multi-Chip-ECUs ermöglicht Designs ohne Berücksichtigung der Hardwarekonfiguration. Die Software ermöglicht die Verteilung von Anwendungsfunktionen auf CPUs und IPs in verschiedenen SoCs und Mikrocontrollern in einem Steuergerät und maximiert so die Hardwareleistung. Mit dieser Software lassen sich Anwendungen entwickeln, ohne durch die Hardware-Konfiguration des Steuergeräts eingeschränkt zu sein. 

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