ZVEI: Automation-Umsätze in Deutschland nach 9 Monaten in 2020

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Der Fachverband Automation im ZVEI hat nach den ersten neun Monaten im Jahr 2020 ein Resümee zur Branchenlage gezogen. Wie erwartet, gab die Konjunktur stark nach, wobei die Experten für 2021 eine spürbare Erholung erwarten.



Im Segment Automation betrug der in Deutschland in den ersten neun Monaten 2020 gemeldete Umsatz 34,5 Milliarden Euro. Das entspricht einem Minus von 11% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Damit setzen sich die Verluste im zweiten Jahr infolge fort. Als erfreulich sieht der Fachverband die Tatsache an, dass sich der globale Automationsmarkt erholt und die Rückgänge mit 3% hier deutlich geringer ausfallen werden als erwartet. 

 

„Auch wenn die aktuelle konjunkturelle Lage nur schwierig einzuschätzen ist und die Unsicherheit Pandemiebedingt hoch bleibt, rechnen wir für das nächste Jahr mit einer deutlichen Erholung“, erklärt Roland Bent, Vorstand des Fachverbands Automation.

Als wichtige Themen für das kommende Jahr werden der Klimaschutz und Industrie 4.0 mit 5G-Technologien gesehen.


Entwicklungen für den Klimaschutz

Den Beitrag der Automation zum Klimaschutz zeigt das Beispiel CO2-neutrale Fabrik durch Gleichstromnetze. 70 Prozent des in der Industrie anfallenden Stromverbrauchs entfallen auf Elektromotoren, die damit der größte Verbraucher elektrischer Energie sind. „Ein gleichstrombasiertes Smart Grid in der industriellen Produktion ist deutlich energieeffizienter als eine wechselstrombasierte Energieversorgung“, so Gunther Koschnick, Fachverbandsgeschäftsführer Automation. „In Modellanlagen konnten wir nachweisen, dass die Energieverbräuche im Durchschnitt bis zu zehn Prozent gesenkt werden können.“ Hinzu kämen auch Materialeinsparungen.


Industrie 4.0 mit 5G

Ein Jahr nach Inkrafttreten der Vergabebedingungen für lokale industrielle und landwirtschaftliche Mobilfunknetze, sogenannte 5G-Campusnetze, sind bereits knapp 90 Anträge bei der Bundesnetzagentur eingegangen. „Die hohe Nachfrage ist sehr erfreulich. Campusnetze sind in Verbindung mit Industrie 4.0-Anwendungen essenziell für den Industriestandort Deutschland und Voraussetzung für eine fortgesetzte starke Stellung im internationalen Wettbewerb“, erklärt Koschnick. 

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