Laut FBDi endete das dritte Quartal 2023 für die deutsche Bauelemente-Distribution mit 1,34 Milliarden Euro Umsatz und blieb damit mit 1% Rückgang stabil zum Vorjahresquartal. Allerdings gingen die Aufträge um über 50% im Vergleich zum Rekordjahr 2022 zurück. Die Book-to-Bill-Rate lag bei 0,51.
Wie lief es in den einzelnen Produktbereichen?
- Bei den Halbleitern ergab sich ein Zuwachs von 5,7% auf 953 Millionen Euro Umsatz.
- Passive Bauelemente schrumpften im dritten Quartal um 13,7% auf 160 Millionen.
- Elektromechanik inklusive Steckverbinder nahmen um 12,1% auf 150 Millionen Euro ab.
- Die Stromversorgungen sanken um 14% auf 40 Millionen
- Die Umsatzverteilung nach Komponenten blieb relativ gleich: Halbleiter 71%, Passive 12%, Elektromechanik 11%, Stromversorgungen 3% und der Rest ebenfalls 3%.
Kommentar vom FBDi-Vorstandsvorsitzenden Georg Steinberger:
„Der Trend vom letzten Quartal setzt sich fort, die Konsolidierung nach fast drei stürmischen Jahren ist so erwartet wie unvermeidlich. Zwar sind nach wie vor etliche Komponenten schwer zu bekommen, die Verfügbarkeit hat sich jedoch allgemein sehr verbessert. Wir gehen davon aus, dass 2023 insgesamt leicht positiv für die Distribution enden wird. Für 2024 ist jedoch Geduld angesagt, da die Trendwende in der Auftragslage nicht nur vom Lagerbestand, sondern auch von der Situation in den Endmärkten abhängt.
Wer derzeit auf fallende Preise spekuliert, könnte sich enttäuscht finden, denn die Hersteller sind mit hohen Energiepreisen und Finanzierungskosten konfrontiert, die sie sicher an den Markt weitergeben wollen. Derzeit gehen wir mehr von Kapazitätsreduktionen und Verschiebungen von Produktionserweiterungen aus. Ich persönlich halte das für gesünder, denn ein Zurück zum früheren Preiskampf-Gebaren in der Supply-Chain wäre unverantwortlich.
Die Elektronifizierung aller Gesellschaftsbereiche schreitet weiter fort. Manche Industriezweige mögen derzeit konjunkturbedingt etwas verhalten agieren, doch der Bedarf an Halbleitern und innovativen Komponentenlösungen bleibt langfristig hoch. Daran wird selbst die geopolitische Großwetterlage – und sei sie derzeit auch noch so kritisch – nichts ändern. Allerdings muss sich auch unsere Branche ihrer Verantwortung im Kampf um nachhaltiges Wirtschaften mehr bewusst und deutlich aktiver werden.“