Weltweiter Absatz von Industrie-Robotern stieg 2017 um 30 Prozent

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Die International Federation of Robotics hat den World Robotics Report für 2017 vorgelegt: Der weltweite Absatz von Industrie-Robotern erreichte 2017 381.000 ausgelieferte Einheiten – ein plus 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit stieg der Jahresabsatz von Industrie-Robotern in den letzten fünf Jahren um 114 Prozent (2013-2017). Der Verkaufswert kletterte um 21 Prozent auf 16,2 Milliarden US-Dollar im Vergleich zu 2016.



73 Prozent des Gesamtumsatzes der Industrie-Roboter entfielen 2017 auf fünf Hauptmärkte: China, Japan, Südkorea, USA und Deutschland. China hat seine führende Position als nachfragestärkstes Land mit einem Marktanteil von 36 Prozent der weltweiten Lieferungen 2017 ausgebaut. Mit einem Absatz von rund 138.000 Industrie-Robotern (2016-2017: +59 Prozent) lag das Absatzvolumen des Landes über dem Gesamtabsatz von Europa und Amerika zusammengerechnet (112.400 Einheiten).

 

Ausländische Roboterlieferanten steigerten ihren Absatz um 72 Prozent auf 103.200 Einheiten. Dazu zählen auch Roboter, die von internationalen Herstellern in China vor Ort produziert wurden. Erstmals erzielten ausländische Roboterlieferanten 2017 eine größere Wachstumsrate als chinesische Hersteller. Der Inlandsmarktanteil chinesischer Roboterhersteller reduzierte sich von 31 Prozent im Jahr 2016 auf 25 Prozent im Jahr 2017.

 

Japan ist das in der Fertigung von Industrie-Robotern weltweit führende Land. Nippons Hersteller lieferten 2017 einen Anteil von 56 Prozent des globalen Lieferumfangs. Die Exportquote stieg um 45 Prozent (2016-2017) – die Zielmärkte der japanischen Hersteller waren Nordamerika, China, Südkorea und Europa. Der Roboterabsatz in Japan stieg um 18 Prozent auf 45.566 Einheiten. Nur im Jahr 2000 wurden mit 46.986 Einheiten noch mehr Roboter abgesetzt.

 

Die Fertigungsindustrie Südkoreas verzeichnet die höchste Roboterdichte der Welt - mehr als das Achtfache des globalen Durchschnitts. Im Jahr 2017 sank der Roboterabsatz jedoch um 4 Prozent auf 39.732 Einheiten. Haupttreiber dieser Entwicklung war die Elektro-/Elektronikindustrie – in der Branche sanken die Roboterinstallationen im Jahr 2017 um 18 Prozent. Im Vorjahr hatten die Installationen von Industrie-Robotern mit 41.373 Einheiten einen Höhepunkt erreicht.

 

Die Roboterinstallationen in den USA stiegen 2017 zum siebten Mal in Folge auf einen neuen Höchststand und erreichten 33.192 Einheiten. Das sind 6 Prozent mehr als 2016.

 

Deutschland ist der fünftgrößte Robotermarkt weltweit und die Nummer eins in Europa. 2017 stieg die Zahl der verkauften Roboter um 7 Prozent auf 21.404 Einheiten (2016: 20.074 Einheiten). Zwischen 2014 und 2016 hatte der jährliche Absatz von Industrie-Robotern bei rund 20.000 Einheiten stagniert.

 

Robotereinsatz nach Branchen

Aus der Automobilindustrie kommt mit einem Marktanteil von 33 Prozent an den gesamten Lieferungen im Jahr 2017 weltweit die größte Roboternachfrage. Der Absatz stieg um 22 Prozent.

 

Die Elektro-/Elektronikindustrie hat aufgeholt: Der Absatz stieg um 33 Prozent auf einen neuen Höchstwert von 121.300 Einheiten - das entspricht einem Anteil von 32 Prozent am Gesamtangebot im Jahr 2017.

 

Die Metallindustrie (einschließlich Industriemaschinen, Metallprodukten und Basismetallindustrie) befindet sich im Aufschwung. Der Marktanteil erreichte 10 Prozent des weltweiten Absatzvolumens an Industrierobotern mit einem Absatzwachstum von 55 Prozent im Jahr 2017.

 

Automatisierungsgrad nach Roboterdichte

Weltweit ist der Durchschnitt der globalen Roboterdichte in der Fertigungsindustrie auf 85 Einheiten je 10,000 Beschäftigten gestiegen (2016: 74 Einheiten). Nach Regionen aufgeschlüsselt, beträgt die durchschnittliche Roboterdichte in Europa 106 Einheiten, in Amerika 91 und in Asien 75 Einheiten.

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