Universal Debug Engine Version 2022 von PLS verfügbar

EMBEDDED SYSTEMS

Systemfeatures wie Unterstützung des AUTOSAR Run-Time Interfaces (ARTI) und weitere optimierte Tool-Details bietet die Major-Version der Universal Debug Engine von PLS Programmierbare Logik & Systeme. Die neuen Features der UDE 2022 sollen insbesondere die Entwicklung von Automotive-Applikationen unterstützen.



Der ARTI-Support ermöglicht künftig eine Analyse des Laufzeitverhaltes von AUTOSAR-basierten Systemen. ARTI definiert eine standardisierte Schnittstelle zwischen den Build-Tools sowie den Debug- und Trace-Werkszeugen und liefert neben Debug-Informationen auch ein Modell zur Laufzeitmessung und -analyse von Betriebssystemtasks und deren Runnables. Das beinhaltet nicht nur einfache Zeitmessungen, sondern auch die möglichen Zustände der Tasks, Runnables und Interrupt Service Routines.


Die UDE 2022 nutzt ...

das während des Build-Prozesses erzeugte ARTI-File (arxml), um alle relevanten Debug-Informationen in geeigneter Weise darzustellen. Für trace-basierte Laufzeitanalysen und Zeitmessungen bietet der Hersteller mit dem ArtiHookGenerator ein standardkonformes Tool an. Mit dessen Hilfe lassen sich sogenannte Hooks in der AUTOSAR-Anwendung bzw. im jeweiligen Betriebssystem implementieren. Mit diesen Hooks kann die UDE 2022 Event-Traces aufzeichnen, analysieren und in geeigneter Form visualisieren. Die aufgezeichneten Trace-Daten lassen sich außerdem als ASAM MDF (Measurement Data Format) oder auch als BTF (Best Trace Format) exportieren und dann mittels Timing-Tools weiterverarbeiten.

Auch für Anwendungen außerhalb des AUTOSAR-Umfeldes wurden die Funktionen für die Laufzeitanalyse und -visualisierung weiter optimiert. Das Execution Sequence Chart enthält nun detaillierte Informationen über die aktuellen Zustände der visualisierten Funktionen. Damit lässt sich leichter erkennen, ob eine Funktion ausgeführt wird, gerade unterbrochen wurde, also auf dem Stack liegt, oder während des betrachteten Zeitpunktes gar nicht an der Reihe ist. Für die Darstellung der Stacktiefe wurde statt einer Balkendarstellung die übersichtlichere Visualisierung mittels eines Graphen gewählt.

Darüber hinaus gibt es erweiterte Bedienungsfunktionen. So kann jetzt wahlweise mit Cursortasten oder über das Menü zur nächsten oder vorhergehenden Ausführung einer gewählten Funktion navigiert werden. Eine zusätzliche Auto-Time-Zoom-Funktion erlaubt es, denn gesamten aufgezeichneten Zeitbereich im Chart darzustellen. Für die Inkorporation mit Tools von Drittherstellern wurde der Datenexport erweitert. Verschiedene Exportformate wie BTF oder ASAM MDF erlauben die Weiterverwendung der aufgezeichneten Trace-Daten mittels Timing-Tools verschiedener Anbieter.

Komplett überarbeitet wurde das Fenster zur Anzeige der Core-Register. Je nach Anwenderpräferenz kann zwischen der klassischen Ansicht auch zu einem hierarchischen Layout gewechselt werden.

Weiter optimiert wurde auch der C++-Support. So werden jetzt beispielsweise die Symbolnamen wie Klassen, Methoden und Member unter Berücksichtigung von Template-Definitionen und Namespaces in den Symbol-Browsern dargestellt.


Welche Bausteine werden unterstützt

Die Debug-Funktionen stehen für Microcontroller unterschiedlicher Hersteller zur Verfügung. So wird mit den Bausteinen TDA4VM, DRA829 und DRA821 jetzt erstmals auch die Arm Cortex-A72 basierte Jacinto-Familie von Texas Instruments unterstützt. Zudem wurde mit der Einbeziehung des RH850/U2A der Support für die RH850-Bausteinfamile von Renesas Electronics erweitert.

Unterstützt werden auch die aktuellsten Controller der S32 Automotive Platform von NXP Semiconductor und Infineons AURIX Multi-Core-MCUs. Für das Multi-Core-Debugging der AURIX TC4x-Familie beispielsweise ermöglicht die UDE 2022 nicht nur den Softwaretest und die Fehlersuche auf realer Hardware, sondern auch auf virtuellen Prototypen aus dem Synopsys Virtualizer Development Kit beziehungsweise auf dem Instruction-Set-Simulator TSIM der UDE 2022. Ebenfalls neu ist der Support für die ARC EV Cores von Synopsys, die unter anderem als Parallel Processing Unit (PPU) im AURIX TC4x eingesetzt werden. Bei der Entwicklung mit Infineons AURIX TC3xx-Controllern unterstützt die UDE 2022 das Debugging des auf dem XC800 basierten SCR Standby-Controllers. Das Tool nutzt dabei wahlweise entweder das separate DAP-Interface des SCR als Debug-Kanal oder die DAP-Schnittstelle des TC3xx. Der SCR und die Hauptkerne des AURIX Microcontrollers können innerhalb einer gemeinsamen UDE-Debugger-Instance betrieben werden.

Speziell für die neueste Generation der beispielsweise in den Multi-Core-SoCs der Stellar SR6 P- und SR6 G-Familien von STMicroelectronics implementierten Arm CoreSight Trace-Einheit ETMv4 wurden außerdem die Analyse-Funktionen stark erweitert. So gestattet unter anderem ein wahlweise aktivierbarer zusätzlicher Prozessschritt jetzt auch die Korrelation von aufgezeichneten Datenzugriffen zu den jeweils auslösenden Load-/Store-Befehlen.

Um die Trace-Möglichkeiten der Stellar-MCUs effizient nutzen zu können, steht mit der UDE 2022 darüber hinaus auch die grafische Trace-Konfiguration des Universal Emulation Configurator (UEC) zur Verfügung. Damit lassen sich komplexere Trace-Aufgaben für die integrierte CoreSight -Einheit definieren.

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