Sysgo und Vector Informatik gründen Joint Venture

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Vector und Sysgo haben ein Joint-Venture zur Entwicklung von Embedded Software gegründet. Die Partner planen eine integrierte Softwareplattform, die aus der Autosar-Adaptive-Basissoftware Microsar und dem Echtzeit-Betriebssystem PikeOS besteht.



Sysgo ist ein Anbieter von Betriebssystemen im sicherheitsrelevanten Umfeld und bringt in das 50/50-Joint-Venture seine Safety- und Security-Erfahrungen aus dem Luftfahrtbereich ein. Vector ist ein Stuttgarter Spezialist für Embedded Systems, der sichere Autosar-Basissoftware gemäß ISO 26262 entwickelt.


Durch diese Know-how-Bündelung erhalten Steuergeräteentwickler eine Lösung für Hochleistungssteuergeräte, die auf dem Autosar-Adaptive-Standard basieren. Steuergeräte für das automatisierte Fahren, multifunktionale Applikations-Server und Infotainment-Systeme nutzen die neue Autosar-Adaptive-Plattform als zukunftssicheren Standard. Der PikeOS Hypervisor und das zugehörige POSIX-Betriebssystem bilden die Grundlage der gemeinsamen Autosar-Adaptive-Softwarearchitektur.


Zukünftig wird die Kombination von Adaptive Microsar und PikeOS Teil des Vector Autosar-Portfolios und von Vector weltweit angeboten. Damit erhalten Entwickler von Autosar-Adaptive-Systemen eine abgestimmte Lösung aus einer Hand.



Security-Maßnahmen und schnelles Booten

Die gemeinsame Entwicklung umfasst Maßnahmen für das Zusammenspiel zwischen dem Betriebssystem PikeOS und der Adaptive-Autosar-Basissoftware. Für sicherheitsrelevante Steuergeräte nach ISO 26262 zählt dazu die Isolation einzelner Applikationen, um QM- und ASIL-Software sicher zu betreiben.


Neben ISO 26262-Anforderungen bis ASIL D unterstützt die Plattform Funktionen wie schnelles Booten und moderne Security-Maßnahmen gegen unautorisierte Zugriffe. Beide Unternehmen gehen davon aus, dass in Steuergeräten künftig mehrere Betriebssysteme mit ihren spezifischen Stärken parallel zum Einsatz kommen. Daher kann die Lösung um zusätzliche Systempartitionen für Autosar Classic, Linux oder andere Betriebssysteme erweitert werden.


Ein Release der gemeinsamen Lösung für Prototypen-Anwendungen ist bis Ende 2017 geplant. Die Serienfreigabe für sicherheitsrelevante Steuergeräte wird für 2019 angestrebt.

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