RoboCup: Bremen gewinnt Standard Platform League

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Das Bremer Team B-Human ist erneut Weltmeister im Roboterfußball. Sie holten den Titel bei den 17. RoboCup-Weltmeisterschaften im niederländischen Eindhoven in einem deutsch-deutschen Finale der Standard Platform League gegen das Nao Team HTWK zurück.

 

B-Human ist eine Kooperation der Universität Bremen und des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI). Das Team ist damit zum vierten Mal Weltmeister in einem Wettbewerb, in dem jedes Jahr die Anforderungen steigen. Beim internationalen Wettbewerb in der Standard Platform League wurde diesmal die Spielfeldgröße der Roboterliga auf 9m x 6m vergrößert; das entspricht mehr als einer Verdopplung des Aktionsfeldes. Entsprechend wurde die Zahl der Spieler von vier auf fünf pro Team erhöht.

 

Für die Wissenschaftler steigen damit die Anforderungen an die Spielintelligenz ihrer Roboter – und damit an die Software. Die Roboter müssen weitere Strecken zurücklegen, durch den fünften Spieler steigt außerdem die Komplexität des Zusammenspiels.

 

Neben dem Wettbewerb konnte B-Human in allen drei Zusatzwettbewerben (Technical Challenges) mit Weiterentwicklungen beim Passen zwischen drei Robotern und dem Zusammenspiel mit Robotern aus anderen Teams beeindrucken. Erstmals konnten die Bremer zudem einen Eckstoß demonstrieren, den es in der Standard Platform League bislang noch nicht gab.

 

B-Human tritt regelmäßig beim RoboCup an, hinter dem eine internationale Initiative zur Förderung der Forschung in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Robotik steht. Gemeinsames wissenschaftliches Ziel ist, bis zum Jahre 2050 ein Team von autonomen, humanoiden Robotern zu entwickeln, das in der Lage ist, den zu diesem Zeitpunkt amtierenden menschlichen Fußballweltmeister zu schlagen.

 

Um dieses Ziel zu erreichen, werden in verschiedenen Ligen unterschiedliche Forschungsschwerpunkte gesetzt und die Anforderungen an die Teams kontinuierlich erhöht.

 

Im Zentrum der Standard Platform League steht etwa die Software-Entwicklung. Die teilnehmenden Teams setzen in den Spielen identische zweibeinige Roboter ein (Hersteller Aldebaran Robotics), haben also nur über die Software die Möglichkeit, die Konkurrenz zu besiegen.

 

B-Human legt seine Software nach jeder Weltmeisterschaft offen, sodass andere Teams davon profitieren können. B-Human ist ein studentisches Projekt des Fachbereichs Mathematik und Informatik der Universität Bremen und des Forschungsbereichs „Cyber- Physical Systems“ des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI).

 

 

Der Forschungsbereich wird von Professor Dr. Rolf Drechsler geleitet. Das 17-köpfige Team besteht aus Studenten höherer Semester und wird von Forschern des DFKI betreut.

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