Pentair: Spezifizierte Stromversorgung für CompactPCI

PRODUKT NEWS STROMVERSORGUNG NETZTEILE

Serial Pentair hat in Zusammenarbeit mit Board-Herstellern, Systemkunden und Netzgeräte-Herstellern einen Quasi-Standard für steckbare Schroff CompactPCI Serial-Netzgeräte erarbeitet und ein erstes AC-Netzgerät mit Weitbereichseingang vorgestellt.



Die PICMG hatte für CompactPCI Serial bezüglich der Stromversorgung 12V Hauptspannung und 5V Standby-Spannung definiert. Der von CompactPCI bekannte Formfaktor (19 Zoll, 3 HE und 8 TE) wurde beim Schroff CompactPCI Serial-Netzgerät beibehalten. Mit einer Leistung von 300W deckt es ca. 98 % aller CompactPCI Serial-Anwendungen ab.


Das Netzgerät entspricht IEC/EN 60950-1 Second edition, UL 60950-1 und EN 55011/55022, class B. Es ist steckbar, redundanzfähig und erlaubt bei Bedarf einen reibungslosen Wechsel im laufenden Betrieb. Bis zu vier Netzteile können parallel betrieben werden. Per Load-Sharing wird der Gesamtstrom zwischen den parallel geschalteten Netzgeräten verteilt.


Viele Funktionen wie Fehleranzeigen oder die Überprüfung der Spannungen am Ausgang (Sense) usw. wurden von CompactPCI übernommen. Neben den für CompactPCI üblichen Signalen FAL oder DEG ist ebenfalls ein PMBus-Controller als Option vorgesehen, um das Netzteil in ein Systemmanagement zu integrieren.


Das Netzgerät orientiert sich an der sogenannten 80 PLUS-Zertifizierung. Es übererfüllt die 80 PLUS Silber Norm und hat, bei einer Last von 20% einen Wirkungsgrad von 88%; bei 50% Last einen Wirkungsgrad von 91% und bei 100% Last einen Wirkungsgrad von 88%.


Für das Netzgerät wurde auch eine spezielle Power-Backplane entwickelt, in die das Netzteil gesteckt wird. Die Power-Backplane hat entsprechende Schnittstellen zur CompactPCI Serial Signal-Backplane. Durch dieses modulare Konzept mit getrennten Backplanes kann der Nutzer sein Netzteil im System sowohl rechts als auch links anordnen. Die zwischen der Power-Backplane und der Signal-Backplane notwendige Verkabelung wird dabei reduziert.


Das Netzgerät definiert auch einen neuen Stecker, der getrennte AC- und DC-Eingangspins aufweist, um ein Falschstecken zu verhindern. Der Stecker realisiert den AC- und DC-Eingang über Kontakte, die von hinten per Kabel aufgeclipst werden können. Dadurch müssen die hohen AC- bzw. DC-Spannungen nicht über die Backplane geführt werden, sondern werden direkt über diese Einsteckkontakte in den Stecker geleitet.


Damit entfällt die beidseitige Isolierung der Backplane und die Abdeckung freiliegender AC- oder DC-Pins. Der Stecker ist so ausgelegt, dass er die gewünschte Leistung übertragen kann und noch genügend Signalpins für zusätzliche Funktionen frei sind, z. B. für eine Kommunikation über eine serielle Schnittstelle zu einer USV.


Das ab sofort verfügbare AC-Netzgerät mit Weitbereichseingang und Netzeingang von hinten ist die Basis einer ganzen Netzgerätefamilie. Weitere Geräte mit anderen Anforderungen oder für spezielle Einsatzbereiche können auf dieser Basis realisiert werden.

Fachartikel