Messwandler gemäß Bahnnorm prEN 50463

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LEM kündigte die Strommesswandler der ITC-Serie für galvanisch getrennte, hochgenaue Strommessungen in der Bahntechnik an. Die Messwandlerreihe umfasst drei Modelle: ITC 1000-S, 2000-S und 4000-S mit den entsprechenden Nennstrom-Messbereichen 1000, 2000 bzw. 4000Aeff. Entwickelt wurde die ITC-Serie für Schienenfahrzeuge, damit die Genauigkeitsklasse 0,5R erfüllt wird, wie sie im prEN-50463-Standard für die On-Board-Energiemessung definiert wird.

 

Die ITC-Serie bietet einen Linearitätsfehler unter 0,05% mit Offset-Strömen von weniger als +/-20µA. In der Bahntechnik ist eine hohe Messgenauigkeit nötig, um eine optimale Steuerung der Fahrmotoren zu gewährleisten. Außerdem ist sie für die Energiemessung unabdingbar, z.B. bei der Abrechnung der Stromkosten, wenn Züge regionale oder internationale Grenzen überschreiten.

 

Der Bahntechnik-Markt orientiert sich dabei derzeit an der provisorischen („pr“) Norm prEN 50463. Eine genaue Energiemessung beruht auf einer genauen Strom- und Spannungsmessung. LEM bietet dafür Produkte nach prEN 50463 an: Zusammen mit den Spannungsmesswandlern der DV-Serie (erhältlich in zertifizierter Genauigkeitsklasse-1R oder 0.75R) und einem Energiezähler wie EM4T bieten die Strommesswandler der ITC-Serie die erforderliche Genauigkeitsklasse.

 

LEMs Messtechnik-Spezialisten fanden heraus, dass Halleffekt-basierte Messungen nicht die erforderliche Genauigkeit bieten. Sie bauen daher auf die Fluxgate-Technologie mit geschlossenem Regelkreis. Damit ergibt sich laut LEM ein Design mit hervorragender Genauigkeit und Linearität, niedriger Temperaturdrift und ohne Einfügungsverluste.

 

ITC-Messwandler sind unempfindlich gegen die Position der Primärwicklung innerhalb ihrer großen Messöffnung, bieten eine Isolationstestspannung von bis zu 14kVeff/50 Hz/1 min und eine Immunität gegen Überströme (100kA für 100ms) und gegen externe Störungen (z.B. externe Magnetfelder, wie sie typisch für Bahn-Onboard-Umgebungen sind). Die Stromaufnahme variiert von weniger als 80mA bis zu +/-340mA über den gesamten Messbereich. Die Versorgungsspannung beträgt +/-24VDC. Die Bandbreite des ITC 4000 S beträgt 82kHz (3dB) und die Messöffnung des Wandlers erlaubt die Positionierung großer Leiter bis zu 102mm (ITC 4000-S) bzw. 63mm (ITC 2000-S und ITC 1000-S) Durchmesser.

 

Eine Prüfwicklung ermöglicht eine Überprüfung der ITC-Messwandler im eingebauten Zustand, wenn kein Primärstrom fließt. Der Hersteller bietet die ITC-Serie entweder in einem einteiligen Gehäuse (ITC 4000-S) oder in Split-Bauweise (ITC 1000 und 2000-S), bei der sich der Messkopf in einem Gehäuse und die Messelektronik weiter entfernt in einer Metall-Einhausung befindet. Damit lässt sich der Messkopf leichter in schwer zugänglichen Bereichen wie auf dem Zugdach unterbringen.

 

Die Messwandler arbeiten im Temperaturbereich von -40 bis +85°C und erfüllen alle relevanten Standards für Sicherheit und Umweltanforderungen in der Bahntechnik wie die EN 50124-1 und EN 50155. Mit ihrer hohen Genauigkeit eignen sich die ITC-Messwandler für unterschiedliche Strommessanwendungen, in denen 0,5% Genauigkeit über 5 bis 150% des Nennstroms erforderlich ist.

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