Lade-Service vom mobilen Roboter

FORSCHUNG & ENTWICKLUNG LADETECHNIK AUTOMOTIVE

Die TU Graz und die österreichischen Firmen Alveri und Arti Robots haben einen Prototyp eines voll autonomen mobilen Laderoboters entwickelt. Er bewegt sich selbstständig zum geparkten E-Fahrzeug und versorgt es mit Energie.



In dem E-Laderoboter wurden eine mobile Plattform, die sich autonom im Raum bewegen kann, mit einem automatisierten Roboterarm kombiniert, der das Ladekabel am Auto ansteckt. Die Plattform orientiert sich selbstständig im Raum und bewegt sich mit bis zu 20 km/h auf das Fahrzeug zu. Der auf dem Torso montierte Roboterarm führt das Ladekabel zum „Tankdeckel“ und dockt dort an. Nach dem (Schnell-)Ladevorgang steckt sich der Roboter wieder ab und entfernt sich vom Fahrzeug.

Derzeit hängt der Roboter noch am Stromkabel, die Integration einer Antriebsbatterie ist aus Gewichts- und Kostengründen, aber vor allem auch aus ökologischer Sichtweise nicht sinnvoll. Die Projektpartner arbeiten deshalb zur Zeit an einer Stromversorgung über Bodenkontakte. Auch die Software für die Steuerung des Roboters soll integriert werden. Noch läuft sie auf einem separaten PC.

Einsparungspotential sehen die Entwickler zudem beim Roboterarm. Es wurde zunächst en kollaborativer Industrieroboterarm verwendet, der Bewegungsmöglichkeiten in einem sehr großen Radius ermöglicht. Diese Bewegungsfreiheit wird gar nicht benötigt, so dass leichtere und billigere Varianten möglich sind.


Einsatzbereiche

Der Einsatz eines solchen Systems ist sinnvoll, wenn ein Roboter für mehrere Autos zuständig ist und zum Beispiel einen definierten Bereich abdeckt. Das können Parkhäuser, halböffentliche Parkflächen - etwa an Universitäten oder Kundenparkplätze sein.

Da sich auch Menschen bewegen, wurden mehrere Sicherheitsmechanismen implementiert. Die mobile Plattform tastet mit Laserscannern permanent die Umgebung nach Hindernissen ab, erkennt ein sich näherndes Objekt und bleibt sofort stehen. Auch im hypothetischen Fall, dass jemand die Hand zwischen Ladestecker und Ladeöffnung hält, erfolgt ein Sicherheitsstopp.


Kommunikation zwischen Auto und Ladeinfrastruktur

Momentan wird dem Roboter noch durch den geöffneten „Tankdeckel“ signalisiert, welches Auto er laden soll. Das Ziel ist jedoch, dass das Fahrzeug seinen Ladebedarf eigenständig dem Roboter meldet. Außerdem soll eine Aktivierung per App möglich sein.

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