Kostenlose Software-Plattform für STM32-Mikrocontroller

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Mit STM32Cube stellt STMicroelectronics ein kostenloses Designtool mit Software für seine STM32-Mikrocontroller vor. Die Entwicklungs-Plattform enthält das grafikorientierte Software-Konfigurationstool STM32CubeMX zur Generierung des C-Codes für die Initialisierung.



Es leitet den Anwender Schritt für Schritt an und enthält Embedded-Software-Komponenten. Bestandteil der Software ist ein neuer Hardware Abstraction Layer (HAL), mit dem sich die Portierung von einem STM32-Baustein zum anderen einfacher gestalten soll.


Alle für die Applikationsentwicklung auf STM32-Mikrocontrollern benötigten Softwarekomponenten sind in einem Paket kombiniert. STM32Cube umfasst Hunderte von Anwendungsbeispielen mit und enthält einen Update-Mechanismus auf die neuesten Versionen der Software.


Das grafikorientierte Konfigurations-Tool STM32CubeMX automatisiert die Konfiguration und Generierung des zur Initialisierung dienenden C-Codes für STM32-Bausteine, der mit mehreren Entwicklungsumgebungen verwendet werden kann. STM32 steht auch als Plug-in für Eclipse zur Verfügung und kann somit auch innerhalb Eclipse-basierter Entwicklungsumgebungen verwendet werden.



Funktionen und mehr

Das Tool hält einen Filter zur Auswahl des gewünschten STM32-Bausteins bereit und trägt mit grafischen Wizards zur Vereinfachung der Konfiguration bei: Der Pin-Out Wizard hilft bei der Pin-Zuweisung, um Konflikte zu vermeiden und verfügt über einen Constraint Solver.


Der Clock-Tree Wizard weist die Takte zu und führt eine dynamische Validierung durch. Der Peripherals-and-Middleware Wizard leistet Hilfestellung bei der Konfiguration, damit keine nicht nutzbaren Einstellungen gewählt werden. Der Power-Consumption Wizard schließlich überprüft, dass die Applikation im vorgegebenen Verlustleistungs-Budget bleibt.


Der zur STM32CubeF4 Embedded Software gehörende neue HAL erleichtert mit einer hohen Abstraktionsebene das Portieren von Applikationen zwischen verschiedenen STM32-Mikrocontrollern. Zu den Features gehört die Unterstützung rekursiver APIs zur Verwendung mit einem RTOS. Zusätzliche Funktionsaufrufe ermöglichen den Entwicklern die Nutzung spezieller Peripherie-Features.


Unterstützung für Polling-, Interrupt- und DMA-Programmiermodelle wird geboten. Der HAL nutzt das statische Analyse-Tool CodeSonar, das zur Gewährleistung eines sicheren und vorhersagbaren Verhaltens der Applikationen beiträgt. Sein Vertrieb erfolgt im Rahmen einer nicht-restriktiven BSD-Open-Source-Lizenz (Berkeley Software Distribution).



Middleware für die Reihe STM32 F4

Ebenfalls heute angekündigt wurde die zur STM32CubeF4 Embedded Software gehörende STM32CubeF4 Middleware für die Reihe STM32 F4. Sie enthält einen TCP/IP-Stack, einen kompletten USB Host/Device-Stack mit Unterstützung für mehrere Klassen, den von ST und Segger entwickelten Grafik-Stack STemWin, das Open-Source-Dateisystem FatFS sowie das ebenfalls quelloffene Echtzeit-Betriebssystem FreeRTOS mit seiner optionalen Programmierschnittstelle CMSIS-RTOS.


Die Middleware-Komponenten werden entweder als Open-Source-Software angeboten oder von ST geliefert und unterstützt. Das STM32CubeMX-Tool und die STM32CubeF4 Embedded Software können sofort direkt auf www.st.com/STM32Cube kostenlos bezogen werden. Es gibt ein Angebot an Demo-Applikationen. Für IAR-, Keil- und GCC-Compiler ausgelegt, illustrieren sie die Anwendung der HAL- und Middleware-Komponenten.


Diese wiederum sind auf STM32 F4 Prototyping Boards von ST direkt lauffähig. Neben den ST Evaluation Boards gibt es Discovery Boards sowie die, erweiterungsfähigen Nucleo Boards. Letztere sind mbed -tauglich und bieten Arduino-Konnektivität. Sie werden zurzeit eingeführt und werden schließlich die gesamte STM32-Familie unterstützen.

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