Infineon kauft 300mm-Fertigung aus Qimonda-Insolvenzmasse

BRANCHEN-NEWS



Infineon Technologies Dresden hat Immobilien und Fabrikationsanlagen vom Insolvenzverwalter über das Qimonda-Vermögen für insgesamt 100,6 Millionen Euro gekauft. Die Immobilien grenzen an das Unternehmensgelände von Infineon in Dresden. Der Erwerb umfasst Reinraumtechnik und Fertigungsanlagen sowie Betriebsmittel der 300mm-Fertigung der früheren Qimonda Dresden. Der Insolvenzverwalter hatte die Reinräume nach der Insolvenzeröffnung weiter betriebsbereit gehalten.

 

Infineon übernimmt nun sämtliche noch verbliebenen Vermögensgegenstände und Fabrikationsanlagen. Die 300mm-Fertigungsanlagen sind eine Grundlage für den möglichen Aufbau einer Volumenfertigung für Leistungshalbleiter auf 300mm-Wafern. Infineon arbeitet derzeit an einem Entwicklungsprojekt, in dem der Einsatz von 300mm-Wafern auch bei der Fertigung von Leistungshalbleitern auf Dünnwafer-Basis erprobt wird.

 

Dazu richtet Infineon am Unternehmensstandort in Villach, Österreich, eine Pilotlinie ein. Einige der nun erworbenen Maschinen werden zur Komplettierung der Pilotlinie in Villach eingesetzt. Über die Aufnahme einer Volumenfertigung und den möglichen Fertigungsstandort wird Infineon im Laufe des Geschäftsjahres entscheiden. Die Leistungshalbleiter werden in Elektrofahrzeugen, Wind- und Solaranlagen, Motoren und Generatoren aller Art, PCs und Servern, Haushaltsgeräten, Flachbildfernsehern und Spielekonsolen eingesetzt.

 

Aufgrund dieser Transaktion sowie des weiteren Kapazitätsausbaus infolge des anhaltend starken Auftragseingangs und guter Auftragsbestände, erhöht Infineon das Investitionsbudget für das Geschäftsjahr 2011 von rund 700 Millionen Euro auf nun 850 Millionen Euro. Im Geschäftsjahr 2010 betrug das Investitionsvolumen 325 Millionen Euro. Dazu gehören Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte einschließlich Forschungs- und Entwicklungskosten.

Fachartikel