Hall-Effekt basierte Stromsensoren

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Infineon bringt eine Familie von Stromsensoren auf den Markt. Die Familie besteht aus so genannten coreless, auf dem Hall-Effekt basierten Stromsensoren. Einige Produktparameter wie Strombereich, Überstrom-Schwellspannungen und Ausgangs-Modus lassen sich programmieren.



Das erste Familienmitglied, der Xensiv TLI4971, deckt Strommessbereiche von ±25 A bis zu ±120 A ab. Er ist für industrielle Anwendungen wie Motorantriebe bis zu 50 kW oder Photovoltaik-Wechselrichter ausgelegt. Weitere Produkte der Sensor-Familie sollen 2020 folgen und für den Einsatz im Automotive-Bereich qualifiziert sein.

 

Die Sensoren erreichen einen Empfindlichkeitsfehler von niedrigen 2 Prozent bei Raumtemperatur. Mit einer einfachen Kalibrierung bei Raumtemperatur kann der Fehler auf unter 2 Prozent reduziert werden. Darüber hinaus ermöglicht die differenzielle Messung mit zwei Hall-Zellen auch bei rauschbehafteten Umgebungen mit Übersprechen von benachbarten Stromleitungen oder magnetischen Störfeldern eine hohe Genauigkeit.

 

Der TLI4971 verfügt über zwei Ausgänge für eine schnelle Überstromerkennung. Anwender können die Schwellen für die Überstromerkennung programmieren und diese so an die Systemgegebenheiten anpassen. Dafür sind keine zusätzlichen externen Bauelemente erforderlich. Die Signale können für eine Vorwarnung oder auch die System-Abschaltung genutzt werden. Darüber hinaus erkennt der Baustein Über- und Unterspannungen der Versorgungsspannung und zeigt diese an.

 

Der TLI4971 findet in einem Leadless-TISON-8-Gehäuse (8 mm x 8 mm x 1 mm) Platz. Das spezielle Layout der Stromschiene bietet laut Hersteller ein ausgezeichnetes thermisches Verhalten für Ströme bis zu 120A. Der Sensor ist für Hochvolt-Anwendungen ausgelegt und isoliert galvanisch gegenüber Spannungen von bis zu 1,1 kV (maximale repetitive Isolationsspannung V IORM).

 

Der Xensiv TLI4971 kommt im September 2019 auf den Markt. Muster sind ab August verfügbar.

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