Gewinner der embedded awards 2019

BRANCHEN-NEWS EMBEDDED SYSTEMS

Am 26. Februar 2019 wurden zum 15. Mal im Rahmen der Messe embedded world die embedded awards in den Kategorien Hardware, Software und Tools vergeben. Erstmals wurden auch Preise in den Kategorien Embedded Vision und Start-ups verliehen. Die Presiträger sind in diesem Jahr Ultrahaptics, Hitex, Göpel electronic, Basler und Wisebatt.



Die Fachjury 2019 bestand aus Dr. Erich Biermann (Bosch-Automobilelektronik, Robert Bosch), Bertold Brackemeier (Senior Manager Public Relations, NürnbergMesse), Prof. Dr. Albert Heuberger (Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS), Joachim Kroll (stv. Chefredakteur Elektronik, WEKA Fachmedien), Prof. Dr. Roberto Oboe (Department of Technology and Management of Industrial Systems, University of Padova), Prof. Dr.-Ing. Axel Sikora (Universität Offenburg, Jury-Vorsitz), Anne Wendel (Director Machine Vision, VDMA Robotics + Automation).


  • Ultrahaptics siegt in der Kategorie „Hardware“ mit seinem haptischen „STRATOS Inspire“-Modul. Damit können Anwender haptische Eindrücke mit den bloßen Händen in der Luft wahrnehmen, ohne wirklich etwas tragen oder greifen zu müssen. Das autonome Modul ist so gestaltet, dass es in vorhandene Displays integriert oder mit Location-Based-VR- oder -AR-Anwendungen verknüpft werden kann. Im Inneren des Gehäuses befinden sich mehrere Ultraschall-Lautsprecher, die durch die in zwei zentralen ICs (Mikrocontroller und FPGA) integrierten Algorithmen gesteuert werden.

    Die Algorithmen steuern die zeitliche Abfolge und Frequenz der emittierten Ultraschallimpulse, so dass der durch Ultraschallwellen erzeugte Druck sich an einer Vielzahl von Punkten in Reichweite des Anwenders konzentriert. Teil der Einheit ist außerdem ein LEAP MOTION-Kameramodul, das die Handbewegungen des Anwenders mitverfolgt, so dass die haptischen Empfindungen direkt am Handballen oder den Fingerspitzen anliegen können.

  • Hitex gewann mit dem Aurix SafeTpack in der Kategorie Software. Dabei handelt es sich um einen Sicherheitsmanager für die zweite Generation der Aurix-Sicherheits-Mikrocontroller von Infineon. Mit ihren verbesserten Funktionen für Konnektivität, Datensicherheit und Funktionssicherheit eignet sich die Mikrocontrollerfamilie für Anwendungen im Bereich der Kfz-Sicherheit und der Arbeitssicherheit.

    Die Aurix-Controller enthalten „Logic Built-In Self-Tests“ (LBIST) als Ergänzung zur Lockstep-Technologie der Kerne. SafeTpack sorgt für die Funktionssicherheit des Mikrocontrollers und steuert dazu die komplexen LBIST sowie weitere Sicherheitsfeatures von Aurix. Weiterhin stehen Safety-Funktionen wie Program Flow Monitoring (um sicherzustellen, dass alle sicherheitsrelevanten Codes ausgeführt wurden) oder die zyklische Steuerung von Peripheriegeräten zur Verfügung. Koordiniert wird die Ausführung von Anlauf- und Zyklustests, die für den korrekten Betrieb der CPU und der internen Busse sorgen.

    Außerdem verwaltet SafeTpack das Watchdog-System und einen optionalen kombinierten Watchdog- und Leistungsregler (z.B. TLF3558). Das modulare System von SafeTpack ermöglicht die Anpassung und Ergänzung einzelner Funktionen. SafeTpack kann mit oder ohne AUTOSAR verwendet werden.

  • Göpel electronic gewinnt mit ChipVORX SI in der Kategorie Tools. Um den Aufwand für die Designvalidierung und Produktionstests komplexer Baugruppen mit hoher Dichte zu verringern, wurde ChipVORX-SI (Synthetic Instruments) als Technologie für die automatisierte Nutzung vorhandener FPGA als im Design integrierte Testcenter entwickelt. ChipVORX-SI nutzt die nativen Funktionen des FPGA für die Konfiguration sogenannter Embedded Instruments und die Durchführung bestimmter Testfunktionen.

    Diese unter der Bezeichnung ChipVORX IP bekannten Instrumente werden vom Anwender automatisch mithilfe einer Internetschnittstelle unter Verwendung eines Cloud-unterstützten Syntheseprozesses generiert und später vollautomatisch in den FPGA geladen und ausgeführt. Mit ChipVORX SI kann der Anwender komplexe Testinstrumente konfigurieren und diese in seiner Anwendung automatisch einsetzen.

  • Basler erhält für ihren dart BCON for MIPI Development Kit den ersten Preis in der neuen Kategorie „Embedded Vision“. Das Embedded Vision Kit enthält ein Kameramodul, in dem der Image Signalprozessor der Snapdragon-SoCs von Qualcomm unter Linux zum Einsatz kommt. Durch dieses Produktkonzept wird die Prozessorlast des Systems verringert, so dass zusätzliche Rechenleistung für die eigentliche Anwendung frei wird. Das Kit umfasst eine Entwicklungsplattform für Embedded-Vision-Projekte und vereinigt Embedded Processing und CSI-2-Schnittstellentechnologie mit Standards und Funktionsmerkmalen der Machine-Vision-Welt.

    Das Development Kit enthält ein dart-Kameramodul (5 MP Auflösung und 60 fps Bildrate) mit BCON for MIPI-Schnittstelle und einem Processing Board mit einem Qualcomm Snapdragon 820 SoC. Durch die sofort einsetzbare Musterinstallation und das Board Support Package einschließlich aller benötigten Treiber ist die Integration wie bei jeder Plug-and-Play-Kameraschnittstelle wie z.B. USB 3.0. vorzunehmen.

  • Wisebatt holt sich mit dem Simulationstool für die Optimierung von Elektronikdesigns den Preis in der neuen Kategorie „Startup“. Wisebatt ist ein Simulationstool für Elektronikingenieure, die IoT-Geräte entwickeln. Mit diesem Tool lassen sich virtuelle Prototypen konstruieren. Hardwareingenieure können so auf komplexe Modeling-Ergebnisse zugreifen.

    Darüber hinaus bietet WISEBATT ein „Freemium“-Geschäftsmodell, mit dem jeder im Rahmen öffentlicher Projekte Wisebatt kostenlos nutzen kann - ähnlich wie „GitHub“. Dies fördert die Kooperation bei Open-Hardware-Projekten und trägt zur Viralität der Projekte bei.

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