Freescale hat eine auf einem ARM Cortex-M4-Kern basierende Mikrocontroller-Familie vorgestellt, die in einer Single-Chip-Lösung auch LCD-Grafikapplikationen abdeckt. Die Kinetis K70-Familie wird durch die Freescale-eigene Entwicklungssuite für PEG-Grafikschnittstellen (Portable Embedded Graphic) – ein ganzheitliches Entwicklungstool mit visuellen Layoutfunktionen, unterstützt.
Mit ihrem integrierten LCD-Grafik-Controller, 1 MB Flashspeicher und 128 KB SRAM kann die Kinetis K70-Familie LCD-Displays mit 8-Bit QVGA-Auflösung direkt ansteuern. Bei Bedarf können auch Displays bis zu 24-Bit SVGA-Auflösung, dann allerdings mit externem Speicher, unterstützt werden. Mit einem 120/150 MHz ARM Cortex-M4-Kern, einer Hardware Floating Point Unit und einer Crossbar-Architektur bietet die K70-Familie darüber hinaus Leistungsreserven, um neben den Anforderungen der Grafikaufbereitung auch noch Echtzeitsteuerungen, Kommunikations- und Schnittstellenfunktionen bedienen zu können.
Das PEG-Entwicklungstool WindowBuilder wartet mit einer Drag-and-Drop-Oberfläche auf, mit deren Hilfe auf einem PC die GUI-Bildschirme und Steuerelemente genau so gestaltet werden können, wie sie dann auf dem Display des Endprodukts erscheinen. Der daraus resultierende C++ Quellcode wird dann automatisch erzeugt und kann ohne Umwege für die Endanwendung kompiliert und gelinkt werden. Darüber hinaus bietet Freescale seine kostenlosen eGUI-Grafiktreiber für den Einsatz mit weniger großzügig ausgestatteten Kinetis-MCUs und "intelligenten" LCD-Displays an. eGUI, ein Object Style Driver mit Touchscreen-Unterstützung und Font- und Bitmap-Konverterfunktionen, benötigt nur wenig Speicherplatz und funktioniert sowohl autonom als auch mit dem kostenlosen MQX Echtzeit-Betriebssystem von Freescale.
Alle Kinetis-MCUs werden durch das Freescale-eigene CodeWarrior 10.x IDE (Integrated Development Environment) mit Processor Expert Auto Code Generator sowie durch die umfassende ARM-Supportlandschaft, unter anderem mit Tools von IAR Systems, Keil, Atollic und Segger, unterstützt. Mehrere neue Freescale Tower System Module, darunter ein neues TWR-LCD-RGB Peripheriemodul, bieten eine Plattform für die rasche Evaluierung und Prototypenerstellung.
Die 120/150MHz MCUs warten im Vergleich mit den existierenden K10-, K20- und K60-Familien mit diversen weiteren Funktionen auf, wobei Pin- und Softwarekompatibilität aber erhalten bleiben.
- Höhere CPU-Leistung: bis zu 150MHz CPU-Frequenz und erweiterte Cachefunktionen
- Floating Point Unit
- Dezidierte Peripheriefunktionen für Motorsteuerungen – mehrere Timer und schnelle 16-Bit A/D-Wandler mit Fehlererkennung und programmierbarer Verzögerungsstufe unterstützen die Ansteuerung von Stepper-, bürstenlosen Gleichstrom- und pulsbreitengesteuerten Wechselstrommotoren mit entsprechenden Algorithmen für einen Betrieb mit oder ohne Sensoren
- High-Speed USB Host/Device On-The-Go
- DRAM- und NAND-Flashcontroller – erlauben den Anschluss von DDR-, DDR2- und Low-Power-DDR-Speichern sowie NAND-Speichern mit bis zu 32-Bit ECC
Ab sofort stehen Prototypenmuster der Kinetis K70 120 MHz MCU mit 1 MB Flashspeicher im 256 MAPBGA-Gehäuse zur Verfügung. Bei Abnahme von 10.000 Stück liegt der Einstiegspreis für die K70 120 MHz MCU mit 1 MB Flashspeicher bei 10,09 US$. Weitere Mitglieder der Familie sollen Anfang 2012 zur Verfügung stehen. Die Stückzahlenproduktion ist für Mai geplant. Das Tower System-Modul TWR-K70F120M kann ab sofort bestellt werden, die TWR-K60F120M- und TWR-LCD-RGB-Module sollen im ersten Quartal 2012 zur Verfügung stehen.