Französisches Forschungslabor REER gegründet

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STMicroelectronics und das Französische Institut für Materialien, Mikroelektronik und Nanowissenschaften in der Provence (IM2NP, CNRS, Universität Aix-Marseille, Universität Toulon, Ingenieurschule ISEN) errichten ein gemeinschaftliches Forschungslabor für hochzuverlässige, ultraminiaturisierte Elektronikbauteile.



Das Gemeinschaftslabor trägt den Namen REER (Radiation Effects and Electrical Reliability – Strahlungseffekte und elektrische Zuverlässigkeit). Die auf mehrere Standorte verteilte Forschungseinrichtung vereint Teams des IM2NP mit Sitz in Marseille und Toulon sowie Ingenieure des nahe Grenoble gelegenen ST-Standorts in Crolles.



Forschungsgebiete

Das wissenschaftliche Programm des Gemeinschaftslabors REER konzentriert sich auf zwei Haupt-Forschungsgebiete - auf die Auswirkungen von Strahlung auf digitale Schaltungen im Nanometer-Maßstab sowie auf die elektrische Zuverlässigkeit von CMOS-Technologien mit Nanometer-Strukturen.


In Anwendungen dieser Art werden die spezifischen Rahmenbedingungen elektronischer Bauelemente (elektrische Felder, mechanische Belastungen, Temperatureinflüsse usw.) sowie einige Umgebungsbedingungen (z. B. Partikelstrahlung aus natürlichen oder künstlichen Quellen) zu einem immer kritischeren Aspekt für jetzige und künftige Generationen integrierter Schaltungen.


Diese Einflüsse gilt es deshalb präzise zu charakterisieren, zu modellieren und zu simulieren, um ihre Auswirkungen vorhersagen und eindämmen zu können. Dies ist eine der Hauptzielsetzungen der Forschungseinrichtung. Die Forschungsarbeiten werden von den grundlegendsten Aspekten auf atomarer Ebene bis zu Systemen, Werkstoffen, den physikalischen Eigenschaften der Bauelemente und dem Design robuster Schaltungen handeln.


Die Arbeiten werden sich auf Mikrocontroller-Technologien konzentrieren wie den 28-nm-Technologieknoten und darüber hinaus, insbesondere aber auf den von ST am Standort Crolles entwickelten FD-SOI Industriecluster (Fully Depleted Silicon-On-Insulator).



Kooperationen und Projekte

Das Labor ist bereits in kooperative Programme und Projekte auf nationaler,
europäischer und internationaler Ebene involviert – zusammen mit dem europäischen CATRENE-Cluster, der ENIAC-Initiative und Förderprogrammen unter der Leitung der französischen Generaldirektion für Unternehmen (DGE) sowie der französischen Beschaffungsbehörde DGA.


Das Labor wird in den kommenden fünf Jahren Plätze für Doktoranden anbieten, und zwar großenteils im Kontext einer als öffentlich-private Partnerschaft durchgeführten Forschungstätigkeit mit Unterstützung durch das CIFRE-Programm (Abkommen der Industrie für Ausbildung durch Forschung) der französischen Regierung.

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