Forschungsprojekt: Wiederverwendung von Elektromotoren

FORSCHUNG & ENTWICKLUNG

Im Forschungsprojekt REASSERT arbeitet man am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA gemeinsam mit Industriepartnern an Ansätzen zur Reparatur, Aufarbeitung und erneuten Verwendung von Elektromotoren.



Die Problemstellung

Elektromotoren aus E-Autos werden am Ende ihrer Nutzungsdauer geschreddert und recycelt. Einzelne Komponenten und Baugruppen können aber nicht mehr wiederverwendet werden.


Der Lösungsansatz

Das Projekt REASSERT verfolgt das Ziel, den Prototyp eines Elektromotors für die Kreislaufwirtschaft zu entwickeln. Die verbauten Elektromotoren enthalten Rohstoffe wie Kupfer, aber auch Seltene Erden-Metalle wie Neodym, auf die China ein Quasi-Monopol hat, und die sich mit aktuellen Recyclingmethoden nicht zurückgewinnen lassen. Hinzu kommt, dass im Vergleich zum Verbrennerantrieb die eingesetzten Rohstoffe mit einer schlechten CO2-Bilanz verbunden sind. Helfen würde eine Verlängerung der Nutzungsphase der Motoren.

Wissenschaftler am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA in Bayreuth arbeiten mit Schaeffler (Konsortialführer), dem Karlsruher Institut für Technologie KIT, BRIGHT Testing, iFAKT und Riebesam an Methoden, um Elektromotoren aufzuarbeiten und in Fahrzeugen wiederverwenden zu können. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.


Aufbau einer Prozesskette

Im Rahmen des Projekts entsteht eine komplette Prozesskette, wobei jede Station einen eigenen Demonstrator bzw. Versuchsstand erhält – von der Eingangsprüfung für die Klassifikation des Motors über die Demontage, Entmagnetisierung, Reinigung, Befundung der Komponenten, Aufarbeitung bis hin zur Remontage und End-of-Line-Prüfung, wo die Funktionsfähigkeit des Motors untersucht wird.


KI-Entscheidungstool

Bei der Wahl der besten Werterhaltungsstrategie hilft ein im Projekt entwickeltes KI-Entscheidungstool, das Zugriff auf die Produkt- und Prozessdaten eines E-Motors hat, die in einem digitalen Zwilling gespeichert sind.

Das im Projekt gesammelte Wissen soll für das Design neuer elektrischer Motoren genutzt werden. Ziel ist es, den Prototyp eines Motors für die Kreislaufwirtschaft zu entwickeln, der leicht demontiert werden kann und auf den Werterhaltungsstrategien anwenden lassen.