Wenn Entwickler die Funktionen von Steuergeräten mit Ascet oder mit Simulink-Modellen erarbeiten und in Software übersetzen, sammelt sich viel Wissen an. Dokumentationen wachsen auf 10.000 bis 20.000 Seiten an, die den Anwendern bisher im PDF-Format zur Verfügung standen.


Im Applikationsprozess – also beim Feintuning der Funktionen – müssen sie häufig auf dieses dokumentierte Wissen zugreifen. Das Blättern in den riesigen PDF-Dateien ist dabei jedoch nicht komfortabel. Mit EHandbook stellt Etas deshalb ein interaktives Tool bereit, in dem intelligente Suchfunktionen das Nachschlagen ersetzen – und das aus Quelldaten von Ascet, Simulink oder C-Code automatisiert interaktive Grafiken und Modelle generiert.


Die Entwickler können sich dank der grafischen Aufbereitung schnell einen Überblick über die Funktionen und Signalverläufe des Steuergeräts verschaffen.



Optimierter Workflow

Die Lösung setzt sich aus drei Bestandteilen zusammen. Die flexible Überführung der Quelldaten in eine Dokumentation mit interaktiven Grafiken und Modellen geschieht mit dem Tool Ehandbook Container-Build und wird bei Bedarf durch Dienstleistungen von Etas unterstützt. Das dabei erstellte Hand-buch wird dann im Container abgelegt. Wissen, das in der Entwicklung gene-riert wird, steht dann für Anwender mit einem Mausklick bereit.


Dann kommt Teil drei der Lösung ins Spiel: der EHandbook-Navigator. Das ist das ei-gentliche interaktive Tool, mit dem Nutzer sich effizient in Dokumentationen der Funktionsentwickler zurechtfinden. Neben der Suchfunktion besteht die Option, sich in Grafiken und Modellen einen Systemüberblick zu verschaffen oder tief in Details hinein zu zoomen.


Weiterhin bietet das Tool eine Kopplung mit Applikationstools, wie Etas Inca. Wenn Anwender Experimente in Inca einrichten, können sie mit dem Navigator relevante Mess- und Verstellgrößen aus der Dokumentation filtern und automatisiert in ihr Experiment übertragen.



Navigationsgerät statt Blättern

„Der Schritt von der PDF-Dokumentation zum EHandbook ist mit dem Schritt vom Straßenatlas zum Navigationsgerät vergleichbar“, erläutert der verantwortliche ETAS-Produktmanager Dr. Patrick Frey. Statt beispielsweise die Signalflüsse in einem Modell über mehrere Seiten einer PDF-Dokumentation verfolgen zu müssen, können Entwickler beliebig und nahtlos in Modelle hinein- und herauszoomen.


Durch diese grafische Aufbereitung der Information sind Signalflüsse deutlich einfacher zu verstehen. Bei Bedarf entstehen mit einem Klick so genannte Funktionstapeten, die relevante Ausschnitte eines Modells nahtlos in einer Ansicht zusammenführen.



Zusammenarbeit mit Pilotkunden

Etas treibt die interaktive Dokumentationslösung in Abstimmung mit dem Pilotkunden Robert Bosch GmbH voran. Auf Nachfrage stellt Bosch auch Kunden interaktive Handbücher für deren Steuergerätesoftware zur Verfügung. Auch erste Automobilhersteller haben die neue Lösung evaluiert.