Embedded Softwaretest leicht gemacht

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iSystem stellte das Entwicklerwerkzeug testIDEA vor, das für den embedded Softwaretest vorgesehen ist. Die Testumgebung wurde in Zusammenarbeit mit Partnern aus den Bereichen Automotive, Luftfahrt und Medizintechnik entwickelt. Anforderungen aus Standards wie ISO DIS 26262, DO178-B/-C und DIN EN 62304 etc wurden darin umgesetzt. Die Produktentwicklung wird im Rahmen des Förderprogramms „Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand“ vom BMWi noch bis Ende 2011 gefördert. testIDEA erweitert die iSystem Debug- und Trace-Werkzeuge (dazu gehört die gesamte Blue Box Hardware des Unternehmens) und ermöglicht die Testfall- und Testvektorausführung auf einer realen Hardware ohne die sonst übliche Instrumentierung des Programmcodes.

 

testIDEA ist in erster Linie ein Set offener und freier Programmierschnittstellen (API), die vollständig in die firmeneigene Entwicklungsumgebung winIDEA integriert sind. Mit diesem Set an APIs kann man einerseits Testanwendungen/-fälle formulieren und diese auch auf einer Kunden-Hardware automatisiert ausführen, wenn das Zielsystem über iSystem-Hardware verbunden ist. Testanwendungen, Testfälle und die entsprechenden Testreports können in unterschiedlichen Programmier- und Skriptsprachen (Python, Java, C/C++, C#, Perl, TCL…) geschrieben werden.

 

testIDEA ist zudem ein interaktiver Editor zur Testfall- und Testreporterstellung und direkt aus winIDEA aufrufbar. Damit können Testfälle auch ohne Programmierkenntnisse aufgesetzt werden. testIDEA speichert Testfälle als YAML (YAML Ain‘t Markup Language) Dateien, eine an XML angelehnte Darstellungssprache, die einfacher zu lesen ist und in anderen Sprachen weiterverarbeitet werden kann. Zum Beispiel können YAML-Dateien eins zu eins in Python eingebunden werden und stehen damit in einer ausführbaren Form zur Verfügung.

 

Eingesetzt wird testIDEA direkt am Entwicklerarbeitsplatz aus der gewohnten Werkzeugumgebung heraus. Ein Entwickler kann damit den sogenannten Unit Test (kleinste testbare Einheit einer Softwareanwendung) in seinen Varianten Black Box (ohne Betrachtung des Funktionscodes) und White Box (mit Betrachtung des Funktionscodes, Code Coverage) Test durchführen.

 

Vorteile des nicht-instrumentierten Unit Tests sind die schnellen Turn-Around-Zeiten, da der Test ohne Kompilieren, Linken und erneutem Download ablaufen kann. Zudem werden keine Testtreiber benötigt und daher keine Ressourcen auf dem Zielsystem beansprucht. Funktionen wie Tracing, Profiling und Code Coverage können mit in die Testläufe eingebunden werden. Das erweitert das Einsatzgebiet der iSystem Testtechnologie über den Unit Test hinaus in den Integrations- und Systemtest. testIDEA ist ab sofort verfügbar.

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