Deutsche Bauelemente-Distribution legte 2022 um 43% zu

BRANCHEN-NEWS DISTRIBUTION

Im vierten Quartal 2022 stieg der Umsatz der deutschen Bauelemente-Distribution laut FBDi um knapp 38% auf 1,36 Milliarden Euro. Der Auftragseingang ging allerdings um knapp 20% auf 1,16 Milliarden Euro zurück.



Die Book-to-Bill-Rate (Verhältnis Auftragseingang zu Umsätzen) ging in Q4/2022 auf 0,86 zurück. Das Gesamtjahr endete für die Distribution mit einem Rekordumsatz von 5,14 Milliarden Euro, was einem Wachstum von rund 43% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Damit wirde der höchste Zuwachs seit 2010 erreicht.

Große Unterschiede zwischen den Produktbereichen

  • Die Umsätze bei den Halbleitern – den am stärksten von der Allokation betroffenen Produkte – stiegen auch in Q4 um knapp 50% auf 942 Millionen Euro (Gesamtjahr: zirka 3,4 Miliarden Euro). Damit stellen sie einen Anteil am Gesamtmarkt von knapp 70% (Gesamtjahr: 66%).
  • Die passiven Bauelemente legten um 10,5% auf 161 Millionen Euro zu (Gesamtjahr 708 Millionen Euro). Das entspricht einem Anteil von knapp 12% (Gesamtjahr: 14%).
  • Die Elektromechanik kam mit +15% auf 157 Millionen Euro und legte ebenfalls auf 12% zu (Gesamtjahr 670 Millionen Euro und 13% Anteil).
  • Der Umsatz mit Stromversorgungen kletterte um 32% auf 46 Millionen Euro (Gesamtjahr 178 Millionen und 3,5% Anteil).
  • Andere Produktbereiche wie Sensoren, Displays und Baugruppen wuchsen ähnlich stark, machen aber insgesamt nur 4% vom Gesamtmarkt aus.


 
Kommentar von FBDi-Vorstandsvorsitzender Georg Steinberger:

„Nochmals erlebte die Distribution ein besonderes Quartal, zumindest was den Umsatz angeht. Die in diversen Fällen noch bestehende Allokation hat dafür gesorgt, dass viele Kunden sicherheitshalber ihren Bedarf für 2023 bereits vorzeitig gedeckt haben, was wir auch an den sich abschwächenden Aufträgen sehen. Zudem konnten die Distributoren ihren Anteil am Gesamtmarkt, der deutlich weniger gewachsen ist, merklich ausbauen, ein Signal, dass von einer Benachteilung von Distributionskunden nichts mehr zu spüren ist.

Die Distribution in Deutschland hat in zwei Jahren das Liefervolumen (in Stückzahlen) um 50% erhöht, trotz Allokation. Dieser Zuwachs entspricht nicht dem typischen Bedarfszuwachs, deshalb ist eine Konsolidierung in 2023 mehr als wahrscheinlich. Und das ist unabhängig von der Vielzahl der bestehenden geopolitischen Herausforderungen.“