Miniaturisierte Optiken auf Glasfasern drucken

FORSCHUNG & ENTWICKLUNG MEDIZINTECHNIK

Wissenschaftler der Universität Stuttgart haben ein 3D-Verfahren entwickelt, mit dem komplexe Mikro-Optiken inklusive Blenden und andere Bauteile in einem Schritt gedruckt werden können. Diese Technologie wird jetzt von der Ausgründung Printoptix angeboten.



Mit dem 3D-Verfahren können optische Komponenten und Systeme im Submillimeterbereich für Anwendungen in der Medizintechnik, Messtechnik und Halbleiterindustrie oder für Forschungseinrichtungen und Institute gefertigt werden.

Die Wissenschaftler des Forschungsprojekts HYAZINTH (BW-Stiftung) können mit der 3D-Mikrofabrikation beispielsweise Mikro-Endoskope herstellen. Diese miniaturisierten Optiken mit einem Durchmesser von 125 Mikrometern ermöglichen endoskopische Untersuchungen von Ablagerungen in Herzkranzgefäßen oder in der Halsschlagader. Dabei weisen die so hergestellten Endoskope eine bessere Auflösung und einen größeren Öffnungswinkel als alternativ gefertigte Endoskope auf.
 

Wie kam es dazu?

Die Wissenschaftler der Universität Stuttgart erforschen und entwickeln die flexible Fertigung von komplexen, miniaturisierten Abbildungssystemen mittels 3D-Mehrphotonen-Lithografie schon seit mehreren Jahren. I Sommer 2016 startete an der Universität Stuttgart ein weiteres vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Projekt. In Zusammenarbeit mit der Firma Nanoscribe entwickelten Wissenschaftler des 4. Physikalischen Instituts sowie des Instituts für Technische Optik der Uni Stuttgart die Fertigung von Mikrooptiken sowohl in 2,5D- als auch komplexer 3D-Verbundstrukturen sowie hybrider Optiken.


Das 3D-Projekt

Im Projekt Printoptics wurden Komponenten in einem Maßstab von 10µm bis 2mm und Substraten wie z.B. optische Faserspitzen, Bildsensoren oder LEDs gefertigt. Das Team kann optische Komponenten und Systeme im Submillimeterbereich entwerfen, optimieren und herstellen.

Das Gründungsprojekt wird an der Universität Stuttgart von Prof. Dr. Alois Herkommer, Professor am Institut für Technische Optik, und Prof. Dr. Harald Giessen, Institutsleiter des 4. Physikalischen Instituts, betreut und wurde durch ein EXIST-Gründerstipendium sowie ein Junge-Innovatoren-Stipendium des Landes Baden-Württemberg gefördert. Die Baden-Württemberg Stiftung unterstützt das Projekt zusätzlich durch das Forschungsprogramm OPTERIAL, die TLB GmbH hat das Patentmanagement gesteuert.


Printoptix startet

Inzwischen befindet sich die Firma nach einer Namensänderung als Printoptix GmbH i.G. in Gründung, um ab 2022 als eigenständiges Unternehmen zu arbeiten.

Fachartikel

Präzisions-Designs mit differenzieller Verstärker-Ansteuerung
Probleme und Lösungsansätze für IEEE 1588 Implementierungen
Kabellose Energieübertragung: Spulen als zentrale Bauelemente