Machine-Vision-Tool Halcon in Version 22.11 verfügbar

MESSTECHNIK

Von MVTec Software gibt es aktuell das Release 22.11 der Machine-Vision-Standardsoftware Halcon. Es kombiniert klassische Bildverarbeitungsmethoden mit Deep Learning.



Ein neues Feature verbindet traditionelle 3D-Vision-Verfahren mit der KI-Technologie, was insbesondere für die Logistikbranche nützlich sein soll. Das neue Release verfügt über eine Toolbox mit mehr als 2.100 Operatoren.


Die 3D Gripping Point Detection …

ist eine Lösung für die Automatisierung einer komplexen Applikation. Damit lassen sich Oberflächen, die sich für das Greifen mit Saugern eignen, auf beliebigen Objekten erkennen. Anders als bei klassischen Bin-Picking-Anwendungen entfällt das Einlernen von Objektoberflächen. Es sind keine Vorkenntnisse über die jeweiligen Objekte erforderlich.


Neuer Datentyp

Mit 22.11 wird ein neuer Datentyp „Memory Block“ eingeführt. Damit lassen sich Binärdaten speichern, übertragen und mit anderen Anwendungen weiterverarbeiten. Das steigert die Kompatibilität der Software mit Maschinenkommunikation wie OPC UA- oder Bildeinzugs-Schnittstellen wie etwa zur Speicherung von Kamerakonfigurationsdateien. Zudem können damit sämtliche in Halcon verfügbaren Daten verschlüsselt werden.

So können auch trainierte Deep-Learning-Modelle verschlüsselt werden. Des Weiteren können Nutzer ihr Know-how und ihre Investitionen schützen, die in das Sammeln der Daten und das Training der Modelle geflossen sind. Darüber hinaus lässt sich dadurch sicherstellen, dass nur autorisierte Anwender das jeweilige Modell verwenden.

  

Deep-Learning-Entscheidungen

Ein weiteres Feature informiert über Prozesse der Deep Learning Black Box. Die Guided GradCam liefert in Form einer Heat-Map präzise Anhaltspunkte hinsichtlich der relevanten Bildbereiche für die jeweilige Entscheidung des Deep-Learning-Netzes. So lassen sich beispielsweise Fehlklassifizierungen untersuchen.

Neu ist auch die Unterstützung von HAILO KI-Beschleunigungs-Hardware. Diese lässt sich jetzt über ein Plug-In nutzen, um Deep-Learning-Inferenzen schnell auszuführen.

Es gibt auch die Option, Halcon über ein Netzwerk zu lizenzieren. Realisiert wird das über sogenannte Floating-Lizenzen. Dabei teilen sich Entwickler eine vordefinierte Anzahl von Lizenzen über eine Netzwerkverbindung. Zudem wird das Arbeiten in virtuellen Umgebungen ohne permanente physikalische Host-ID möglich.

 

Welche Editionen sind erhältlich?

Das Release Halcon 22.11 erscheint in einer Steady- und in einer Progress-Edition. Während Letztere als Abonnement erhältlich ist und einen sechsmonatigen Release-Zyklus bietet, wird die Steady-Version zum regulären Kauf mit einem Release-Zyklus von zwei Jahren angeboten.

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