Download: Studie zu diagnostischen Wearables

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Die Ergebnisse einer aktuellen globalen Umfrage zu diagnostischen Wearables hat Molex in einer 39seitigen, englischsprachigen Studie veröffentlicht. Sie steht kostenlos zum Download bereit.



Im August 2022 beauftragten Molex und Avnet die Firma Dimensional Research, die globale Umfrage „Diagnostic Wearables: The Future of Medical Monitoring“ (Diagnostische Wearables: die Zukunft medizinischer Kontrolle) durchzuführen. Befragt wurden 603 qualifizierte Personen, die in Design-Engineering-Rollen mit Verantwortung für diagnostische Wearables tätig sind.

Es wurden Themen wie die generelle Einstellung zu Wearables, die Hürden bei ihrer Einführung, die Datenerfassung und die Energieversorgung abgefragt. Es ging darum, das Tempo der Akzeptanz der Technologie sowie die Auswirkungen eines wachsenden Ökosystems von Befürwortern zu verstehen und Herausforderungen und Kompromisse zu bewerten.

 

Was sind die Ergebnisse der Befragung?

Eine zunehmende Zahl von Befürwortern unterstützt die verstärkte Nutzung diagnostischer Wearables, allen voran Patienten und Verbraucher (61 %), Ärzte und andere medizinische Fachkräfte (47 %) sowie häusliche Pflegekräfte (44 %).

Versicherungsanbieter, einige Ärzte und andere medizinische Fachkräfte sowie Medizintechniker sind nach wie vor zögerlich sind oder sprechen sich gegen eine verstärkte Nutzung aus.

In den nächsten fünf Jahren erwarten die Design-Ingenieure, dass Geräte zur Kontrolle von Fettleibigkeit (61%), zur Erkennung und Korrektur der Körperhaltung (59%), zur atembasierten Erkennung von Krankheiten (51%), zur Kontrolle der reproduktiven Gesundheit (50%) und zur Kontrolle von Infektionskrankheiten (49%) von den Verbrauchern direkt angenommen werden.

Beispiele für neue medizinische Wearables, von denen erwartet wird, dass sie in den nächsten fünf Jahren auf den Markt kommen, sind Geräte zur Diabetes-Verfolgung, Schlafkontrolle und Ganganalyse, sowie Geräte für mobile CT-Scans, genetische Anomalien und die Sehkraft-Verschlechterung.

 

Worin bestehen die Herausforderungen?

Trotz Optimismus für die Zukunft wiesen fast alle Teilnehmer auf weiter bestehende Herausforderungen für Designs hin, darunter die Erwartungen der Verbraucher in puncto Benutzerfreundlichkeit (42%), die Notwendigkeit einfacher Benutzeroberflächen und einer vollständigen Dokumentation (41%), Design-Schwierigkeiten bezogen auf unkontrollierte häusliche Pflegeumgebungen (40) sowie die Komplexität der regulatorischen Genehmigungsverfahren (34%). Zu den Bereichen, die Design-Prozesse ebenfalls behindern, zählen Kosten (38%), Haltbarkeit (37%), Stromversorgung (35%), Miniaturisierung (33%), Datenerfassung (30%) und Konnektivität (30%). Do gaben drei Viertel der Befragten an, dass die Einschränkungen bei der Konnektivität den derzeitigen Fähigkeiten entgegenlaufen, relevante Daten für die Verfolgung und Analyse der Gesundheit zu erfassen.

 

Die technischen „Knackpunkte“

Zu den fünf größten Hürden beim Designen kleinerer Wearables zählen den Befragten zufolge die Miniaturisierung der Sensorelemente (40%) und die Verkleinerung der Hardware (z. B. von Konnektoren) (39%) – ebenso wie das Strom-Management (32%), die Signalqualität (29%) und das Wärme-Management (22%). Zu den drei am häufigsten genannten Innovationen bei Materialien gehören die Biokompatibilität, veröffentlichte Funktions- und Zuverlässigkeitsdaten für neue Materialien sowie praxisechte „Verschleißtest“-Simulationen.

 

Potential für Energy Harvesting

Das Potenzial, zur Stromversorgung von Wearables Energie des Patienten (Körperwärme, Schweiß, Herzschlag, Bewegung usw.) zu nutzen, wurde von den Befragten insgesamt positiv bewertet. Zwar räumten die Befragten ein, dass es noch Zeit und weiterer Innovationen bedarf, um diesen Bereich voranzubringen, doch nannten sie Bewegung (49%), Körperwärme (35%) und Schweiß (13%) als die praktikabelsten Quellen einer solchen Energieernte.

 

Globale Kooperationen erwünscht

63% der Befragten gehen laut Molex davon aus, dass die meisten Innovationen bei diagnostischen Wearables das Produkt intensiver Zusammenarbeit zwischen Industrie, Regierungen und akademischen Gruppen sein werden. Während fast drei Viertel der Befragten aus China der Gruppenzusammenarbeit die größte Bedeutung beimaßen, stimmten die Ergebnisse der Teilnehmer aus dem Vereinigten Königreich (52%), aus Frankreich (57%) und Deutschland (59%) eher mit denen der Teilnehmer aus den USA (61%) überein.


Die 39seitige, englischsprachige Studie ist nach einer Registrierung kostenlos zum Download verfügbar. Der Link dazu ist unten angegeben.

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