VDE-Studie zur Industriepolitik

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Das 24seitige VDE-Positionspapier Hidden Electronics wurde von Experten der Informationstechnischen Gesellschaft im VDE sowie der VDE/VDI-Gesellschaft Mikroelektronik, Mikrosystem- und Feinwerktechnik erstellt und kann am Ende des Artikels gelesen werden.



Nach den Ergebnissen der Studie hängen in Europa rund 200.000 Arbeitsplätze direkt und mehr als 1.000.000 indirekt von der Elektronik und Mikroelektronik ab. Basis dafür sind die Automobilelektronik (zirca 50 Prozent Marktanteil), Energieanwendungen (zirca 40 Prozent Marktanteil) und in Industrieautomatisierung (zirka 35 Prozent Marktanteil) sowie Stärken im Elektronikentwurf für die mobile Telekommunikation und bei intelligenten Mikrosystemen.


Dass Deutschland im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern seine industrielle Basis bisher halten konnte, sei vor allem den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zu verdanken. Sie werden in der Studie als Hidden Champions bezeichnet.


Eine Schlüsselrolle nehmen Halbleitertechnologien wie Low Power-, Systems on Chip- und echtzeitfähige Technologien, Hochfrequenz-Halbleiter, Terahertz-Technologien, Leistungselektronik und Photonik ein.


Die asiatischen Tigerstaaten haben laut VDE Masterprogramme aufgelegt, um Elektronikfirmen und Halbleiterfertigungen meist hochsubventioniert anzusiedeln. Aus VDE-Sicht sei auch für Deutschland und Europa eine abgestimmte Industriepolitik mit dem Ziel der Stärkung von Produktion im Bereich der Elektronik erforderlich.


In den letzten Jahren sei es besonders für KMUs und Forschungseinrichtungen immer schwieriger geworden, mit den neuesten Halbleitertechnologien zu arbeiten, da die großen Chip-Firmen ihnen den Zugriff auf die Technologien nicht gestatten. Für KMUs und Forschungseinrichtungen sollten ebenfalls Kooperationsmodelle geschaffen werden. Eine weitere sinnvolle Maßnahme sei laut VDE die steuerliche Forschungsförderung.

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