Nominierungen für den Hermes Award 2017

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Mit dem Hermes Award vergibt die Deutsche Messe anlässlich der Hannover Messe jährlich Industriepreise für technologische Innovationen, die erstmals auf der Messe gezeigt werden. Auch in diesem Jahr wurden nun fünf Lösungen dafür nominiert.



Die unabhängige Jury steht unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Wolfgang Wahlster, Vorsitzender der Geschäftsführung des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI). Sie hat folgende Unternehmen nominiert:

  • AGS-Verfahrenstechnik, Stade: Bei dem nominierten Produkt handelt es sich um eine Kabelverlegetechnik für Schmaltrassen bis zu 2km Länge, bei der ein Kabeltransportrohr mit innen liegendem Kabel zugbelastungsfrei über Rollen in ein wassergefülltes Leerrohrsystem eingeführt wird. Dadurch werden weniger Kabelverbindungsmuffen benötigt, gleichzeitig sinkt der Aufwand für Erdarbeiten.

  • Augumenta, Oulu, Finnland: Das nominierte Produkt ist ein Smart Panel, das Interaktionsmöglichkeiten mit industriellen Systemen bietet. Entwickelt wurde ein Bedienfeld unter Verwendung von Smartglasses (Datenbrillen). Damit ist es möglich, 3D-Benutzeroberflächen und Steuerelemente auf einer passiven flachen Oberfläche zu virtualisieren. Mit dem Smart-Panel-Display sehen die mit Smartglasses ausgestatteten Personen personalisierte Daten oder Steuerinformationen, die auf einem virtuellen Bildschirm angezeigt werden. Damit sehen autorisierte Benutzer nur personalisierte Daten, die für sie wichtig sind.

  • Linz Center of Mechatronics, Linz, Österreich: Das nominierte Produkt ist ein vollautomatisierter Blech-Biegeautomat von Salvagnini, der Material automatisch erkennt. Design- und Produktionsprozess wurden komplett virtualisiert. Für die verschiedenen Bleche wurden die Gesetzmäßigkeiten und deren mechanischen Eigenschaften ermittelt und durch ein komplexes Simulationsmodell in eine Software eingebunden. Sensoren an den Antrieben des Biegeautomaten messen binnen Millisekunden, wie das jeweilige Werkstück auf Druck reagiert und ermitteln so die aktuellen Materialeigenschaften. Auf unterschiedliche Materialqualitäten reagiert das Produkt selbstständig.

  • Noonee, Zürich: Der Chairless Chair ist eine am Körper tragbare Haltungsunterstützung für Mitarbeiter in der Produktion. Mit dem Gerät, das weniger als 4kg wiegt, haben die Mitarbeiter die Möglichkeit, überall ohne Sitz zu sitzen. Der Chairless Chair wird auch beim Gehen getragen und kann durch Knopfdruck in eine gewünschte Sitzposition gebracht werden. Das Gerät ermöglicht einen schnellen Wechsel zwischen Stehen, Sitzen und Gehen. Er ist hydraulisch auf die Figur des Trägers und die gewünschte Sitzposition einstellbar.

  • Schunk, Lauffen/Neckar: Bei dem nominierten Produkt handelt es sich um einen intelligenten, mit einer sensorischen Aura versehenen Greifer, der über eine dezentrale Steuerungsarchitektur verfügt und unmittelbar mit Menschen und Robotern interagieren und kommunizieren kann. Die Sicherheitsaura ist in den Greifer integriert und ermöglicht damit einen flexiblen Handhabungs- und Montageprozess zum Greifen von beliebigen Geometrien. Die Greiferfinger verfügen über Kraftmessbacken und taktile Sensoren und gestatten damit adaptive Greiferoperationen. Zwei Kamerasysteme zeigen das Umfeld im 3D-Format und unterstützen die Greifteildetektion. Der Greifer eignet sich insbesondere für die sichere Mensch-Roboter-Kollaboration.



Die Industriemesse wird vom 24. bis 28. April 2017 in Hannover ausgerichtet, Polen ist diesmal das Partnerland.

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