Messtechnik- und Power-Lösungen für Automotive-Tests

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Eine mobile Power-Station, einen Akustik-Kunstkopf und weitere Messtechnik-Lösungen für die Fahrzeugerprobung hat Ipetronik vorgestellt.



Die MIP-500 ist eine mobile Power-Station mit intelligentem Energiemanagement zur Bordnetz-unabhängigen Versorgung von Messsystemen. Die Blei-Vlies-Batterie eignet sich für Anwendungen in E- und Hybridfahrzeugen. Der Kunstkopf für Klima-Akustik-Engineering dient sicheren HV-Messungen bei E- und Hybrid-Fahrzeugen. Ein hochkanaliges Schnittstellenmodul ist für die praktische Arbeit im Fahrzeug vorgesehen. Das modulare Datenlogger-System wird in der Erprobung von Fahrzeugflotten eingesetzt.



Mobile Power-Station

In Elektro- und Hybridfahrzeugen muss gewährleistet sein, dass die im Erprobungsfahrzeug verbaute Messtechnik das Fahrzeug-Energiemanagement nicht beeinflusst. Deshalb hat Ipetronik mit MIP-500 eine mobile Power-Station entwickelt, die die Stromversorgung der Messtechnik vom Bordnetz entkoppelt. Hierbei unterstützt sie sowohl den stationären AC-Ladevorgang über das 230V-Netz als auch die Bordnetz-gespeiste DC-Aufladung der integrierten Hochleistungsbatterie.


Durch den hohen Ladestrom im stationären Betrieb ist sie bereits nach kurzer Ladedauer wieder einsatzbereit. Weitere Eigenschaften sind die Bordnetzladung mit wählbarer Ladestrombegrenzung, die programmierbare CAN-Schnittstelle zur Fahrzeug-Bus-Anbindung, die hohe Vibrationsfestigkeit für Automotive-Anwendungen und das Befestigungs-Kit für die individuelle Montage im Testfahrzeug.



Klima-Akustik-Engineering für Fahrzeuge

Der IPEacoustic head ist ein Kunstkopf mit keilförmiger Bauform. Er verfügt über eine binaurale Mikrofonanordnung zur gehörrichtigen Geräuscherfassung sowie über ein drittes Mikrofon in akustisch neutraler Messposition. Zum Einsatz kommen ½-Zoll-Mikrofone mit IEPE oder 200-V-Speisung. Mit dem IPEacoustic head können klimaakustische Untersuchungen im Fahrzeug reproduzierbar – bei identischer Einbauposition – vorgenommen werden.


Der Kunstkopf, der kompatibel zu gängigen Akustik-Messsystemen ist, bietet in seinem Torso Platz für einen geräuschfreien Hochleistungs-PC zur Online-Messdatenverarbeitung mit IPEmotion.



Messungen im HV-Netz bis 850 VDC/900A

Ein speziell für die sichere HV-Messung bei der Flottenerprobung von E-Fahrzeugen und Hybridfahrzeugen entwickeltes Messsystem bietet das Unternehmen mit dem HVshunt2 an. Als Weiterentwicklung des HVshunt bietet das Messmodul einen Strommessbereich bis +/-900A bei einer Grundgenauigkeit von +/-0,2%. Durch die vorkonfektionierten und kundenspezifischen HV-Steckverbindungen lässt sich das Modul werkzeuglos und sicher im HV-Bordnetz integrieren und ermöglicht kurze Auf- und Abrüstzeiten des Versuchsträgers.


Die Messdatenerfassung von Strom und Spannung erfolgt über die SENS-Module mit CAN-Busschnittstelle über die Software IPEmotion oder einen IPETRONIK-Datenlogger (wie den IPElog2) mit Echtzeitbetriebssystem. Mit einer CANdb-Konfiguration können Ipetronik-Module auch mit anderen Softwareprogrammen verwendet werden, die eine CAN-Datenerfassung unterstützen.



Hochkanaliges Schnittstellenmodul

Die ETH-Gateway-CLFD-Box ist ein kompaktes und vielkanaliges, modulares Schnittstellenmodul, dessen 16 CAN-Highspeed-Eingänge, zwei FlexRay-, acht LIN- Kanälen an die Messoftware IPEmotion angebunden werden können. Das Gateway unterstützt die praktische Arbeit im Fahrzeug.


Wo früher noch verschiedene zwei- und vierfach CAN- oder LIN-Interfaces am PC über USB angesteckt werden mussten, gibt es nun nur noch eine Ethernet-Verbindung zum Applikations-Laptop. Wechselnde Anwender können somit über eine RJ45-Steckverbindung den Zugriff auf das Bordnetz vornehmen und über entsprechende Beschreibungsdatei-Importe (u. a. OBD, DBC, Autosar, A2L, Fibex) großkanalige CAN-, LIN-, FlexRay-Traffic- sowie signalbasierte Messungen durchführen.



Modularer Datenlogger

Der modulare Ansatz sowie Rechenleistung, Datenspeicherkapazität und Zuverlässigkeit machen den ARCOS-1.5 laut Anbieter zum geeigneten Datenlogger für anspruchsvolle Aufgaben bei der Fahrzeug-Flottenerprobung. Die modulare Systemarchitektur bietet den Anwendern eine Flexibilität und Investitionsschutz, da der Logger je nach Messaufgabe adaptiert werden kann: Durch das Baukastenprinzip mit Einsteckmodulen lässt sich die Anzahl der Busschnittstellen für CAN, CAN FD, LIN, FlexRay, ETH, MOST bedarfsgereicht erweitern. Somit erfasst das System auch große Bordnetz-Topologien mit vielen Busnetzwerken und Steuergeräten über die wichtigsten Protokolle wie CCP und XCP.


Testfahrten, die beispielsweise eine Validierung von Assistenzsystemen erfordern oder das Verhalten und Sichtumfeld des Fahrers aufzeichnen wollen, sind durch mehrere USB-Kameras und bis zu acht IP-Kameras realisierbar. Die Datenspeicherung erfolgt auf CF-Karten und über SATA-Schnittstellen mit einer Speichertiefe bis zu 1 TByte im Raid 10. Die drahtlose Kommunikation wird über ein Steckmodul mit weltweit operierenden 3G-Modems, GPS, Glonass- und Baidu-Positionsdatenerfassung und modularen W-LAN-Modulen mit 2,4 GHz Bandreite umgesetzt.


Der Betriebsmodus der ARCOS-1.5-Hardwareplattform ist wahlweise umschaltbar. Für den Logger-Betrieb läuft auf dem Gerät standardmäßig Linux als Betriebssystem. Alternativ lässt sich – durch das Tauschen des Wechselspeichermediums – dieselbe Hardware als Windows-Logger mit der IPEmotion-Software als Applikationssystem für Steuergeräte betreiben.

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