Damit ist es möglich, auf einer CPU mehrere virtuelle Ethernet-Ports anzubieten, obwohl nur ein Port physisch vorhanden ist. Dies funktioniert dank der Wahl eines anderen PHY.
Die Einrichtung eines weiteren Ethernet-Ports kann sehr komplex und aufwändig sein, da die meisten CPUs nur über einen Ethernet-Controller verfügen. Zusätzliche Hardware-Komponenten wie externe Ethernet-Controller sind in solchen Fällen notwendig, um die Zahl der verfügbaren Ports zu erhöhen.
Micrel/Microchip hat Switches entwickelt, die mit Hilfe des so genannten Tail Tagging-Modus aus einem Ethernet-Port 1+n einzeln ansteuerbare Ports machen können.
Mehrere Ports sind beispielsweise notwendig beim Bau eines Routers, bei dem jeder Port individuell ansprechbar sein muss. Auch beim Aufbau redundanter Netzwerke - bekannt als Multihoming - können mehrere Ports erforderlich sein.
Die Adressierung der Ports erfolgt rein auf Software-Basis und ist transparent für Dritte. Das Feature erlaubt es jedem der Ports eine eigene MAC-Adresse zu zuweisen, so dass sie in einem Netzwerk wie unterschiedliche physische Hosts erscheinen.
Zusätzlich bietet SEGGER auch Hardware für die Evaluierung des Features an. Das embOS/IP Switch Board verfügt über eine NXP Kinetis K66 CPU, den Micrel/Microchip Switch PHY KSZ8794CNX mit drei Ethernet-Ports und einer On-board Version der Debug Probe J-Link von Segger.
Tail Tagging ist zusammen mit einem PHY-Treiber als Add-on für embOS/IP erhältlich. Das Paket kann auch mit der Entwicklungsumgebung Segger Embedded Studio im Eval-Modus getestet werden.