Machbarkeitsstudie: Echtzeitüberwachung von Ersthelfern in gefährlichen Situationen

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Analog Devices und Dell EMC stellen eine Machbarkeitsstudie für eine auf dem Internet of Things beruhende Lösung vor, die den Gesundheitszustand und den Standort von beruflichen Ersthelfern überwacht. Der Zweck besteht darin, die Sicherheit und Effektivität von Ersthelfern im Notfalleinsatz speziell unter widrigen Umgebungsbedingungen zu überwachen.



Die IoT-Lösung verfolgt den Standort und die Vitalzeichen von Notfallpersonal zu allen Zeiten sowohl innerhalb als auch außerhalb von Gebäuden. Das Rettungspersonal wird hierzu mit sensorbestückten Westen ausgestattet, die wichtige Gesundheitsparameter wie die Atemfrequenz, das Atemvolumen und die Herzfrequenz überwacht. Ein vernetzter Stiefel registriert zusätzlich den Standort und die Bewegungen.

 

Indem potenzielle gesundheitliche Probleme der Retter umgehend registriert werden und allein tätiges Personal mithilfe dieser Daten aufgefunden werden kann, können Notfallteams nicht nur mit weniger Gesundheits- und Sicherheitsrisiken, sondern auch effizienter tätig werden. Alle relevanten Daten von Weste und Stiefel werden von einem Gateway gesammelt und über ein mobiles Netzwerk an eine Cloud übermittelt. Anschließend werden die Resultate mehrerer Retter auf einem Portal mithilfe eines Anzeigeinstruments für die Überwachungs-Teams visualisiert, die sich entweder am Einsatzort oder in einer Zentrale befinden. Eine zusätzliche Auswertung der Daten dient dazu, den Gesundheitszustand der Retter zu überwachen und zu ihrem Schutz gegebenenfalls ein schnelles Eingreifen zu ermöglichen. Die nachträgliche Auswertung der Vitalzeichen über mehrere Einsätze hinweg schützt nicht zuletzt das langfristige Wohlergehen des Rettungspersonals.

 

Die IoT-Lösung nutzt INFINITE, eine vom Industrial Internet Consortium (IIC) freigegebene Prüfumgebung. Die INFINITE-Prüfumgebung wurde von Dell Technologies in Zusammenarbeit mit Vodafone und dem Cork Institute of Technology entwickelt, um Innovation, Erkenntnisse und geschäftliche Chancen für das Industrial Internet of Things in einem weiten Spektrum von Industriezweigen zu fördern.

 

Die Plattform bietet die Möglichkeit der künftigen Einbindung in eine umfangreichere Palette an Sensor-Technologien zur Anpassung an unterschiedliche Missionsprofile. Dazu gehört die Einbeziehung präziser IMUs (Inertial Measurement Units) für die Koppelnavigation in Umgebungen ohne GPS-Empfang. ADI-Produkte wie die IMU ADIS16448 können die bestehende Ersthelfer-Plattform durch ein vollständig integriertes und kalibriertes Sensorpaket bestehend aus Drehratengeber, Beschleunigungssensoren, Magnetometer und Drucksensor aufwerten, das unter komplexen, extremen Einsatzbedingungen eine von der Infrastruktur unabhängige Navigation gestattet.

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