Infineon Auris: Neue Dreikern-Prozessoren

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Infineon stellt seine neue 32-Bit-Mikrocontroller-Multicore-Architektur vor. Auf ihr soll die kommende Mikrocontroller-Generation des Unternehmens basieren. Die Multicore-Architektur hat bis zu drei Prozessorkerne, die sich die Rechenlast teilen, sowie „Lockstep-Kerne“ und erweiterte hardware-basierte Sicherheitsmechanismen.

 

Die Multicore-Architektur beinhaltet bis zu drei TriCore-Prozessorkerne, die über eine Crossbar so miteinander verbunden sind, dass sie mit voller CPU-Geschwindigkeit laufen und Hardware-Zugriffskonflikte vermieden werden. Darüber hinaus implementiert die Architektur mehrere Programm-Flash-Module mit unabhängigem Lese-Zugriff.

 

Zu den Neuerungen der Architektur zählen u. a. ein Timer-Modul, das die CPUs entlastet, und neue AD-Wandler, einschließlich Delta-Sigma-Wandlern mit hoher Abtastrate.

 

Die Controller bieten Methoden, um den automobilen Sicherheitsstandard gemäß ISO 26262 zu erfüllen. Design, Implementierung und Dokumentation zielen auf die Einhaltung des Sicherheits-Levels ASIL-D (Automotive Safety Integrity Level) ab.

 

Zwei der drei TriCore-Kerne der Multicore-Architektur verfügen über zusätzliche Lockstep-Kerne, die unabhängig voneinander zu konfigurieren sind. Zu den weiteren Sicherheitstechniken gehören beispielsweise sichere interne Kommunikationsbusse, eine Bus-Monitoring-Unit, sowie EDC (Error Detection Code) und ECC (Error Correction Code) für alle Speicher. Ein verteilter Speicher-Zugriffsschutz ist sowohl auf der Core-Ebene als auch auf der Bus- und Peripherie-Ebene verfügbar. Die erweiterten Kapselungstechniken ermöglichen die Integration von Software aus verschiedenen Anwendungsbereichen mit unterschiedlichen ASIL-Einstufungen. Dies erlaubt es, mehrere Applikationen und Betriebssysteme auf einer gemeinsamen Plattform gleichzeitig ablaufen zu lassen.

 

Die Architektur verfügt über ein Hardware-Security-Modul (HSM), um künftigen Sicherheitsanforderungen der Fahrzeughersteller nach größerem Schutz gegen Manipulation oder gegen potenzielle Hacker-Angriffe gerecht zu werden. Das HSM nutzt hardware-basierte Sicherheitstechnologie, die von Infineon entwickelt wurde.

 

Die neue Multicore-Architektur kommt in der 65-nm eFlash-Mikrocontrollerfamilie AURIX zum Einsatz. Die Familie soll skalierbar sein und ihre Mikrocontroller werden bis zu 300 MHz Taktfrequenz und bis zu 8 MByte Embedded-Flashspeicher haben.

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