Elektroexporte in Deutschland im Jahr 2011

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Der ZVEI hat die Elektroexporte in Deutschland im Jahr 2011 unter die Lupe genommen. Die Elektroindustrie mit mehr als 840.000 Beschäftigten hat demnach im vergangenen Jahr einen Rekord bei den Ausfuhren erzielt. „Im gesamten Jahr 2011 beliefen sich die Elektroexporte auf das Allzeithoch von 155,3 Mrd. Euro“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. „Dies entspricht einem Zuwachs von fünf Prozent gegenüber dem Jahr 2010.“

 

Damit machen die Exporte der deutschen Elektroindustrie ein Siebtel der gesamtwirtschaftlichen Ausfuhren aus. Die Einfuhren elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland summierten sich 2011 auf 134,4 Mrd. Euro − ein Plus von einem halben Prozent gegenüber 2010.

 

Der Exportüberschuss der Branche betrug im vergangenen Jahr entsprechend 20,9 Mrd. Euro und lag damit sieben Mrd. Euro bzw. ein Drittel höher als 2010. Zuletzt hat sich der Elektro-Außenhandel etwas schwächer entwickelt. Mit einem Ausfuhrvolumen von 12,8 Mrd. Euro hat die deutsche Elektroindustrie im Dezember 2011 viereinhalb Prozent weniger exportiert als vor einem Jahr. Die Importe sind im Dezember des vergangenen Jahres um vier Prozent gegenüber Vorjahr gesunken. Sie erreichten ein Volumen von 11,3 Mrd. Euro.

 

„Im Jahr 2011 haben die Ausfuhren in die Schwellenländer (mit plus elf Prozent auf 51,5 Mrd. Euro erneut spürbar stärker zugelegt als die Exporte in die Industrieländer mit plus zwei Prozent auf 103,8 Mrd. Euro", so Dr. Gontermann. Besonders kräftig nahmen hierbei die Exporte nach Russland (plus 25 Prozent), Indien (ebenfalls plus 25 Prozent) und China (plus 17 Prozent) zu. Unter den Industrieländern verzeichneten vor allem die USA mit plus 18 Prozent einen überproportional hohen Zuwachs deutscher Elektroexporte.

 

Nach Europa – der mit einem Anteil von 66 Prozent nach wie vor wichtigsten Abnehmerregion – erhöhten sich die Ausfuhren im vergangenen Jahr um zwei Prozent. Dabei nahmen sie etwa in die Euro-Kernländer Frankreich oder Belgien um drei bzw. 13 Prozent zu, während sie in die Peripherie nach Spanien oder Irland um jeweils neun Prozent zurückgingen.

 

„Die Exporterwartungen der deutschen Elektrounternehmen haben sich im Februar dieses Jahres zum dritten Mal in Folge weiter verbessert“, sagte Dr. Gontermann. „Per Saldo – aus positiven und negativen Meldungen – liegen sie wieder auf dem Niveau, auf dem sie sich im Sommer des vergangenen Jahres befunden haben.“

 

Damit sind sie also wieder vergleichsweise deutlich im expansiven Bereich. Mittlerweile erwartet wieder ein Fünftel der Elektrofirmen (weiter) steigende Ausfuhrgeschäfte in den kommenden drei Monaten. Mehr als drei von fünf Branchenunternehmen gehen von einer gleichbleibenden Exporttätigkeit im nächsten Vierteljahr aus.

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