Deutscher Medizintechnikmarkt erwartet 6% Umsatzplus

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Der Industrieverband Spectaris hat den Markt der deutschen Medizintechnik analysiert. Nach einem Umsatzplus der in 2014 in Höhe von etwas mehr als 3% wird für das laufende Jahr ein Zuwachs von mindestens 6% erwartet.



Damit läge der Gesamtumsatz der mehr als 1.200 Hersteller in 2015 bei rund 27 Milliarden Euro. Nach Angaben des Industrieverbandes konnten insbesondere in der ersten Jahreshälfte hohe Zuwächse erwirtschaftet werden. Das aktuell prognostizierte Umsatzplus resultiert aus gleich hohen Zuwächsen im In- und Ausland.


Demnach wird der Inlandsumsatz im Gesamtjahr 2015 einen Wert von 8,67 Mrd. Euro, der Auslandsumsatz von 18,30 Mrd. Euro erreichen. Daraus ergibt sich eine nahezu unveränderte Exportquote von knapp 68 Prozent. Für die Beschäftigtenzahl wird mit einer leichten Steigerung um 3,0 Prozent auf über 129.000 Mitarbeitern gerechnet.



Rund 40 Prozent der deutschen Medizintechnikexporte ...

gehen aktuell in Länder der europäischen Union. Daneben haben sich eine deutliche Belebung des Nordamerikageschäfts und Zuwächse in vielen Schwellenländern aufgrund von Investitionen in das Gesundheitswesen positiv auf die Umsatzentwicklung im laufenden Jahr ausgewirkt. Der schwache Eurokurs, niedrige Ölpreise und eine weiterhin eher expansive Geldpolitik haben dabei die weltweite Nachfrage zusätzlich begünstigt.



Das Russlandgeschäft ...

wird dagegen weiterhin als schwierig beurteilt. Nach einem Rückgang der deutschen Medizintechnikexporte nach Russland um rund 26 Prozent in 2014 waren die Ausfuhren mit einem Minus von 24 Prozent auch im Zeitraum Januar bis August 2015 weiter rückläufig. Im Inland führten Nachholeffekte und eine allgemein positive Verbraucherstimmung zu Zuwächsen.



Prognose für 2016

Auf das Jahr 2016 schauen die Unternehmen trotz einer vorhandenen Unsicherheit grundsätzlich optimistisch. Insgesamt wird ein erneutes, aber voraussichtlich etwas schwächeres Umsatzwachstum als 2015 erwartet. Zuwächse werden insbesondere beim Auslandsumsatz gesehen. Trotz einer möglichen Verlangsamung der Marktentwicklung in China werden die Aussichten in Asien weiterhin als grundsätzlich gut bewertet. Auch beim Nordamerikageschäft rechnet man mit erneuten Zuwächsen. Insgesamt erschweren Zulassungshürden das internationale Geschäft jedoch zunehmend.


Die Wachstumsdynamik im kommenden Jahr hängt laut Spectaris maßgeblich von der Verabschiedung der europäischen Medizinprodukteverordnung ab, mit der Mitte nächsten Jahres gerechnet wird. Nach aktuellem Beratungsstand werden die regulatorischen Anforderungen und damit der Aufwand für die Hersteller weiter zunehmen.

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